Einen ganz besonderen Fund hat die Ambergerin Regina Henscheid im geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz gemacht: Den Briefwechsel mit Freunden, Mitstreitern von August Neidhardt von Gneisenau – und vor allem seiner auf dem Landgut in Schlesien verbliebenen Frau. Regina Henscheid hat alle 573 Dokumente transkribiert und, verteilt auf vier Bände, im Amberger Büro Wilhelm Verlag veröffentlicht. Präsentiert wird das Buch bei einer Lesung mit Regina Henscheid am Mittwoch, 27. Oktober, um 19 Uhr im Luftmuseum Amberg. Der Eintritt ist frei (3G-Regelung gilt).
August Neidhardt von Gneisenau (1760–1831) trug sich als Verteidiger der Festung Kolberg an der Ostsee und unermüdlicher Kämpfer gegen Napoleon in die Geschichtsbücher ein. Seine Büste steht in der Walhalla bei Regensburg, eine ehrende Plakette findet sich in der Befreiungshalle bei Kelheim. Der Propaganda-Durchhaltefilm „Kolberg“ von 1945, in dem Gneisenau (gespielt von Horst Caspar) den Nazi-Helden gibt, hat seinen Nachruhm jedoch schwer beschädigt, wie einer Pressemitteilung des Amberger Verlags Büro Wilhelm zu entnehmen ist.
Zeitlich passend zur Präsentation der nunmehr kompletten Gesamtausgabe hat die Herausgeberin ihr Werk noch um den Erzählband „Gneisenau. Auf den Spuren eines Kriegers in Polen und Preußen“ ergänzt. Darin hat sie Erlebnisse und Eindrücke auf ihrer Spurensuche am Fuße des vom General so geliebten Riesengebirges gesammelt. Und auch damit muss noch nicht unbedingt Schluss sein, wie der Verlag in seiner Mitteilung durchblicken lässt.
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