Momentan dürfen Kunden in Amberg tatsächlich wieder in die Geschäfte, um dort einzukaufen. "Click & Meet" nennt sich das: Man muss vorher im Geschäft einen Termin vereinbaren, zu dem man kommen möchte und den Nachweis für einen PCR-Test (nicht älter als 48 Stunden) oder einen Corona-Schnelltest (nicht älter als 24 Stunden) mitbringen. Das BRK, das Testzentrum beim Gesundheitsamt und einige Apotheken bieten solche Tests an.
Und der Kreis wächst weiter, wie Karlheinz Brandelik, der Verantwortliche des Runden Tischs Innenstadtattraktivität, bei dessen jüngster Video-Konferenz am Mittwochnachmittag ankündigte: Am Freitag eröffne die Käfer-Apotheke ein Testzentrum im ehemaligen Sparkassen-Gebäude (Herrnstraße 1-3, Eingang kleine Rathausstraße). Ein zweites Testzentrum werde im ehemaligen Reisebüro Reichert in der Bahnhofstraße ab Mitte/Ende nächster Woche in Betrieb gehen. Ziel ist es laut Brandelik, Kunden den Weg zum Test so einfach wie möglich zu machen.
"Viele gehen lieber wieder"
Dass der Einkauf mit Test derzeit viele abschreckt, ist eine Erfahrung, von der Markus Frauendorfer vom gleichnamigen Möbelhaus berichtete: Sein Unternehmen biete seinen Kunden sogar eine Test-Möglichkeit direkt im Geschäft an. "Wir haben in der Cafeteria viel Platz", sagte Frauendorfer, "aber das wird fast immer abgelehnt". Der Geschäftsmann vermutet Angst vor dem Testverfahren, bei dem ein Nasenabstrich nötig ist. "Wir lassen den Kunden dabei nicht allein", betonte er – "aber viele gehen dann lieber wieder". Frauendorfer findet den Einkauf mit Test richtig. Aber: "Da ist unbedingt noch Aufklärungsarbeit zu leisten", um für mehr Akzeptanz zu sorgen und Ängste und Unsicherheit aus der Welt zu schaffen.
Stadtrat Matthias Schöberl hat selbst die gegenteilige Erfahrung gemacht, nämlich, dass das Shoppen mit Test und Termin völlig problemlos funktioniert. Er berichtete der Video-Runde davon, dass er das kurz vor der Sitzung erst ausprobiert habe: "Ich war in der Stadt, hab' mich testen lassen" – ein "bisschen Ratschen" überbrückte die 30 Minuten, bis das – negative – Ergebnis da war, dann konnte Schöberl die zuvor kontaktierten Geschäfte ansteuern und seine Erledigungen machen. "Das ist wirklich unproblematisch."
Nächste Woche wieder kein Zutritt
Oberbürgermeister Michael Cerny sieht ein Problem darin, dass manche Geschäftsleute durch Kommentare in den sozialen Medien den Termin-Einkauf selber schlechtreden – und zwar "schlechter, als das System tatsächlich ist". Zuweilen habe er auch den Eindruck, mancher glaube, "wenn er nur lang genug jammert, dann erledigt sich das mit der Testpflicht". Was natürlich nicht der Fall sei.
Umso erfreut war die Runde über die beiden neuen Test-Stellen in der Altstadt. Allerdings wurde auch schon darauf hingewiesen, dass aufgrund des weiter über 200 liegenden Inzidenzwerts in der kommenden Woche das Einkaufen "Click & Meet" wieder durch "Click & Collect" ersetzt werden muss: Dann dürfen die Kunden nicht mehr in die Geschäfte, sondern müssen Waren vorab telefonisch oder per Internet bestellen, um sie dann an der Ladnetür abzuholen. Deshalb empfahl die Altstadt-Runde, den Freitag und Samstag noch zu nutzen, um sich nach einem Test seine Einkäufe noch direkt im Geschäft aussuchen zu können.
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