Amberg
05.07.2019 - 18:41 Uhr

"Fridays for Future" Amberg: Demonstration führt über die Straße

Trillerpfeifen, Plakate und lautstarkes Skandieren. Sprüche wie "Vor uns die Sintflut" und "Worin wir unsre Zukunft sehen? Erneuerbare Energien". Bei der fünften"Fridays for Future"-Demo in Amberg sind rund 130 Teilnehmer mitgezogen.

An der Spitze des Zuges trugen die Teilnehmer das Banner mit der Aufschrift "Klimaschutz jetzt! 19 000 Wissenschaftler stehen hinter uns". Für Organisatorin Aziza Ernst ist das eine klare Botschaft. Sie forderte Gesellschaft und Politik auf: "Hört auf die Wissenschaft!" Solange sich nichts ändere, solange gebe es weitere Demos. "Wir denken überhaupt nicht ans Aufgeben, wir machen weiter, bis gehandelt wird." Die Demo war mit einer klaren Forderung verbunden. Lena Ibler aus dem Organisationsteam erklärte: "Der Individualverkehr ist in der Stadt nicht sinnvoll. Ein Auto nimmt so viel Platz weg. Meistens sitzt nur eine Person darin."

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Amberg03.07.2019

Um ein Zeichen zu setzen, hatten die Demonstranten zunächst geplant, den Verkehr am Kaiser-Wilhelm-Ring lahmzulegen. Weil das die Amberger Polizei aber nicht erlaubte, folgten die Teilnehmer einer anderen Route. Vom Malteser zogen sie über die Lange Gasse und die Jesuitenfahrt in Richtung der Mühlgasse. Ernst: "Es war unser Ziel, Autos zu blockieren. Das ist uns zumindest im Kleinen gelungen." Als Mahnmal haben die Jugendlichen aus dem "Fridays-for-Future"-Organisationsteam einen Rahmen in der Größe eines Pkw dabei, um zu zeigen, wieviel Platz ein einzelnes Auto in der Stadt braucht. Über den Schrannenplatz und die Weinstraße bog der Zug schließlich in die Fußgängerzone ein. Von dort aus marschierte die Menge auf den Marktplatz vor das Rathaus.

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Amberg04.07.2019

Dort wandte sich Bene Lueger, Organisator der Demonstration, an die Teilnehmer: "Stellt euch vors Rathaus und richtet euren Blick auf den Marktplatz. Das hier richtet sich an die Politik, an die Stadt Amberg und an das Rathaus direkt hinter uns. Was wollen wir?" Die Menge skandierte: "Klimagerechtigkeit." Lueger: "Wann wollen wir sie?" Publikum: "Jetzt!"

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Amberg23.05.2019

Einer der Redebeiträge kam von Phillip Pietsch. Er sagte: "Tag für Tag geschehen auf unserer Welt Menschenrechtsverletzungen. Das passiert, weil wir gegen die Klimaerwärmung nichts tun." Durch Dürre, Hungersnöte und Überflutungen entstünden weitere Fluchtursachen. "Wenn es soweit ist, dann werden das wahre Todesmärsche sein, weil die Menschen nichts zu essen haben werden." Zudem fördere Billigherstellung von Massenwaren ein unbedachtes Konsumverhalten und die Müllproduktion. Zwar könne eine Menge viel erreichen, allerdings gebe es Probleme, bei denen die Aktivisten auf die Bundespolitik und auf die Kommunen angewiesen seien.

Auch Lukas Hummel wandte sich an die Teilnehmer. "Vergesst nicht, dass nicht nur die anderen die Ursache sind. Auch wir müssen mehr für das Klima tun. Sich hier hinstellen allein bringt gar nichts."

Die Schlussworte hatte Bene Lueger. "Viele von uns sind unter 20. Die leben noch Jahrzehnte hier. Es bringt nichts, sich nur um Arbeitsplätze zu sorgen. Weil wenn das meine einzige Sorge ist, dann gibt es bald gar nichts mehr, worum ich mich sorgen bräuchte."

 
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