Amberg
27.07.2020 - 16:39 Uhr

Kippenjägerin will in Altstadt von Amberg nachbessern und nachlegen

Ambergs prominenteste Kippenjägerin Karin Meixner-Nentwig gibt nicht auf: Sie plädiert für weitere und hochwertigere Aschenbecher an Bäumen. Der Prototyp steht an der Ecke Georgenstraße/Roßmarkt.

Karin Meixner-Nentwig (links) will die bisherigen Baum-Aschenbecher um neue Modelle (Bildmitte) ergänzen. Unterstützt wird sie von Helen Jelinek (Bündnis für Familien) und Baumkontrolleur Thomas Penzkofer von der Stadt. Bild: tk
Karin Meixner-Nentwig (links) will die bisherigen Baum-Aschenbecher um neue Modelle (Bildmitte) ergänzen. Unterstützt wird sie von Helen Jelinek (Bündnis für Familien) und Baumkontrolleur Thomas Penzkofer von der Stadt.

Vor etwas mehr als einem Jahr ging Karin Meixner-Nentwig mit ihrem Anliegen erstmals an die Öffentlichkeit: Seit Juni 2019 setzt sich die ehemalige Vorsitzende des Kinderschutzbundes Amberg-Sulzbach dafür ein, dass Zigarettenkippen in Amberg nicht einfach achtlos auf den Boden geworden werden. Einiges hat die Initiatorin bereits in Gang gesetzt, jetzt folgt der nächste kleine Schritt.In der Altstadt gibt es bereits 25 Wand-Aschenbecher, die an Bäumen hängen. Finanziert wurden die Exemplare, die jeweils rund 25 Euro kosten, durch Spenden von Privatpersonen und Firmen. Die Modelle sind Meixner-Nentwig aber nicht gut genug, den Praxistest hätten sie bisher nur bedingt bestanden: "Es gibt Leute, die schmeißen da ihren Müll rein", vom Kaugummipapier bis zum Überweisungsträger. Einige unachtsame Raucher entsorgten zudem noch glühende Streichhölzer in einer der drei Öffnungen. Die Folge: "Ein paar Mal haben wir die Wand-Aschenbecher löschen müssen." Doch Karin Meixner-Nentwig wäre nicht sie selbst, wenn sie nicht schon eine bessere Idee hätte: Seit Freitag vergangener Woche steht der Prototyp eines neuen Modells an der Ecke Roßmarkt/Georgenstraße. Der Vorteil: "Er hat nur eine Öffnung, ist größer und viel robuster." Der Aschenbecher ist aus Edelstahl und damit nicht so leicht entflammbar. Das Problem: Ein Stück kostet gut 200 Euro. Geld, das Meixner-Nentwig gern auf Spendenbasis sammeln würde, denn das Bündnis für Familien, mit dessen Unterstützung sie tätig ist, habe dafür kein Budget. "So um die zehn Bäume in der Hauptachse zwischen Bahnhof und Malteser gibt es schon noch, die wir bestücken wollen", sagt die Ambergerin, die eindringlich davor warnt, die Kippen einfach auf den Boden oder unter Bäume zu werfen: "Wenn es regnet, nehmen sie das Gift über das Wasser auf. Ein weggeworfener Zigarettenstummel verseucht 40 Liter Grundwasser."

Zwar hat die Stadt neue Abfalleimer mit Kippen-Schlitz installiert, doch dieser Müll werde verbrannt. Die Gifte gelangten dadurch wieder in die Luft. Nicht so der Zigaretten-Rest, der im Modell des Kölner Vereins Toba Cycle gesammelt wird. Daraus werden in einem Recycling-Verfahren mit anderen Materialien Taschenaschenbecher gemacht. Wer Meixner-Nentwig bei ihrem Kippen-Kampf (auch finanziell) unterstützen will, kann sich per E-Mail (karin.meixner[at]online[dot]de) melden.

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