„CO macht KO“ heißt die Kampagne, die auch die Amberg-Sulzbacher Feuerwehr unterstützt. Sie soll das Bewusstsein für eine oft unterschätzte oder gar nicht bewusste Gefahr schärfen. CO steht für Kohlenmonoxid, ein giftiges Gas, das bei Verbrennung entsteht. Damit wird es zum Thema in den eigenen vier Wänden – beim Heizen.
Problematisch sei in diesem Zusammenhang „alles, was technisch nicht in Ordnung ist“, sagt Kreisbrandrat Fredi Weiß und verweist auf Defekte an Heizquellen wie Gasthermen, Ölheizungen oder Kaminöfen. Richtig gefährlich werde es, wenn jemand glaube, er brauche für Wartung oder Reparaturen solcher Geräte keinen Fachmann, sondern könne selbst Hand anlegen.
Defekte und falsches Schüren
Und selbst wenn die Heizanlagen vor Beginn der Saison von einem Experten geprüft würden, könne doch auch in den folgenden Monaten ein Problem auftauchen, das der Laie nicht bemerkt.
Undichte Rohre oder andere Defekte sind aber laut Weiß nur ein Aspekt, falsches Schürfen im Kamin- oder Schwedenofen ist ein weiterer: Feuchtes Holz oder falsche Zug-Regelung begünstigen Probleme mit Kohlenmonoxid. Ist dann der Ofen beispielsweise nicht ganz dicht oder öffnet man die Tür zum Nachschüren, gelangt das giftige Gas in die Raumluft.
Das geschehe aber oft auch schleichend, merkt Weiß an. Erste Anzeichen wie Übelkeit würden meist nicht mit der Luft in Verbindung gebracht: Die meisten dächten da eher an ihre letzte Mahlzeit. Tatsächlich könne Kohlenmonoxid Organe schädigen, insbesondere die Lunge, könne zu Bewusstlosigkeit führen und schlimmstenfalls auch tödlich sein.
Weiß erinnert in diesem Zusammenhang an eine Tragödie, bei der 2017 in Unterfranken sechs Jugendliche in einem Gartenhaus an Kohlenmonoxidvergiftung durch Abgase aus einem Generator starben.
Tragödie im Gartenhaus: Sechs Teenager sterben an Kohlenmonoxid-Vergiftung
Die CO-Kampagne will auf die Gefahr aufmerksam machen, wirbt aber auch für Geräte, die vor ihr warnen. „Es gibt CO-Melder“, erklärt Weiß – die ähnlich wie Rauchmelder Alarm schlagen. Die CO-Geräte seien mit etwa 50 Euro etwas teuerer als günstige Rauchmelder, aber ähnlich effektiv.
Ein Gerät, das Gas misst
Da beide unterschiedlich arbeiten, kann das eine das andere aber nicht ersetzen, betont Weiß: „Der Rauchmelder misst die Trübung der Luft, der CO-Melder ist ein Gasmessgerät, das auf Kohlenmonoxid reagiert.“ Einen solchen Melder in dem Raum, in dem der Holzofen steht, vielleicht noch ein zweiter im Flur vor dem Schlafzimmer – dann sei man zu Hause auf der sicheren Seite, meint der Kreisbrandrat.
Selbst für die Feuerwehr ist CO ein Thema. Weniger bei Brandeinsätzen, bei denen die Retter mit Atemschutz arbeiten. Sondern bei Einsätzen ohne Feuer – wenn die Wehr zum Beispiel gerufen wird, um eine Tür aufzubrechen, weil in einer Wohnung ein Bewusstloser vermutet wird. In solchen „unklaren Lagen“ schützt sich auch die Feuerwehr mit CO-Meldern, die sie „am Mann“ trägt.













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