Lorena Vetter avancierte nicht zur Besten im Bereich der Handwerkskammer Niederbayern/Oberpfalz, sondern legte auch bayernweit den besten Abschluss hin. Sogar bundesweit erreichte sie das zweitbeste Ergebnis aller Absolventen des vergangenen Ausbildungsjahrgangs. Bei einer kleinen Feierstunde mit wenigen geladenen Gästen, darunter Innungsmeister Reiner Weiß und Kreishandwerksmeister Hans Weber, wurden ihr nun die Urkunden in ihrem Ausbildungsbetrieb Raumausstattung Paulus in Amberg überreicht, heißt es in einer Presseinfo.
Firmeninhaber Georg Paulus zeigte sich dabei mächtig stolz auf seine ehemalige Auszubildende und betonte, dass er schon wenige Wochen nach Ausbildungsbeginn den Eindruck hatte, dass es Lorena Vetter mit ihrer ehrgeizigen Art weit bringen kann. Er sollte damit recht behalten, heißt es. Er bedauerte aber auch, dass einer Ausbildung im Handwerk nach wie vor häufig ein schlechter Ruf anhafte und viele Eltern schon in der Grundschule versuchten, ihre Kinder notfalls auch mittels Nachhilfe dahingehend zu trimmen, dass sie auf jeden Fall das Gymnasium besuchen und danach ein geeignetes Studium anstreben könnten. Paulus fügte an, dass dies grundsätzlich nicht zu beanstanden sei, aber er gab zu bedenken, dass man Kindern, welche das nicht von sich aus wollten oder könnten auch ein Stück ihrer Kindheit und Jugend nehme.
Leistung hervorgehoben
Innungsmeister Reiner Weiß hob ebenfalls die hervorragende Leistung von Lorena Vetter hervor. Zugleich bedauerte er, dass für solche erfolgreichen Absolventen im Handwerk dieses nur ein Durchgangsabschnitt für neue Herausforderungen sei – meistens jedoch nicht mehr im Handwerk. Dabei hätte man aber auch gerade dort zahlreiche Möglichkeiten, sich weiterzubilden und zu qualifizieren. Kreishandwerksmeister Hans Weber betonte, dass es für ihn eine besondere Ehre sei, eine Kammersiegerin auszuzeichnen. Das komme in seiner bereits langjährigen Tätigkeit in dieser Funktion nicht allzu häufig vor und schon gar nicht für eine Vize-Bundessiegerin. Auch er betonte, dass im Handwerk vieles erreichbar sei. Ein derartiger Erfolg komme aber auch im Handwerk nicht von ungefähr und werde einem schon gar nicht nachgeworfen. Es gehöre schon eine gehörige Portion Interesse und ein gesunder Ehrgeiz dazu. Wichtig sei aber auch das Umfeld. Damit meine er den Ausbildungsbetrieb, die Firma Raumausstattung Paulus, die dafür gesorgt habe, dass sich Lorena Vetter auch im Betrieb wohlgefühlt habe und optimale Rahmenbedingungen vorgefunden habe.
Drei Angebote
Vetter zeigte sich beeindruckt, aber auch sehr erfreut, dass dieses Treffen und die offizielle Auszeichnung nach mehr als einen halben Jahr doch noch stattfinden konnte. Die gebürtige Landshuterin sagte, sie habe zu Beginn ihrer Ausbildung drei Ausbildungsplatzangebote gehabt. Darunter auch je eines in Nürnberg und München. Sie habe sich aber bewusst für die Ausbildung bei der Firma Paulus in Amberg entschieden. Sie fügte auch an, dass sie zu keiner Zeit bereut habe, nach dem Abitur zuerst diese Ausbildung im Raumausstatterhandwerk begonnen zu haben. Dabei habe sie viel an Erfahrung für ihr weiteres Berufsleben sammeln können. Vetter hat bei ihrer Abschlussprüfung 97 Punkte bei der Arbeitsaufgabe und dem Fachgespräch, sowie 94,6 Punkte für die Arbeitsplanung und Gestaltung sowie Fertigung und Montage erhalten (jeweils von 100 möglichen Punkten). Die Gesamtnote war “sehr gut“.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.