Die Luitpoldhöhe wurde einst als Arbeitersiedlung der benachbarten Luitpoldhütte gegründet. Von diesem Ursprung ist der Stadtteil heute noch baulich und sozial geprägt. Zudem ist das Wohnviertel den Belastungen der umliegenden Gewerbegebiete ausgesetzt. Jetzt strebt die Stadt Amberg die Aufnahme des Stadtteils in ein Städtebauförderprogramm an. Dazu braucht es aber ein Entwicklungskonzept. Ein Online-Meeting war jetzt der erste Schritt.Die beiden Planungsbüros Planwerk Stadtentwicklung aus Nürnberg und Dragomir Stadtplanung aus München sind mit der Erarbeitung eines integrierten Handlungskonzepts für den Stadtteil Luitpoldhöhe beauftragt. Am Donnerstagabend richteten sie nun erstmals eine Online-Konferenz ein, um den Bürgern die Möglichkeit zu geben, sich mit Anregungen zu beteiligen.
"Es ist mehr herausgekommen, als ich erwartet habe", lobte Ambergs Oberbürgermeister Michael Cerny dieses erste digitale Zoom-Meeting. Cerny war einer der fast 40 Teilnehmer, die online ihre Anregungen oder Kritikpunkte loswerden konnten. Ziel ist laut Cerny, dass man mit dem Stadtteil in das Förderprogramm "Soziale Stadt" hineinkommt. "Die Luitpoldhöhe ist auch ein Stadtteil, wo die Leute miteinander können. Und das ist einer der Kernelemente der Sozialen Stadt", sagte Cerny. Mit dem Förderprogramm hat die Stadt schon positiven Erfahrungen gemacht.
Der Bergsteig, früher als "Glasscherben-Viertel" im Verruf, mauserte sich dank der geförderten Maßnahmen zu einem inzwischen begehrten Wohngebiet. Dazu braucht es aber ein Entwicklungskonzept. Ein solches gibt es zwar schon seit dem Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzept, kurz ISEK, für Amberg und damit auch für Luitpoldhöhe, jetzt steht aber dieser Stadtteil im alleinigen Fokus, mit dem Ziel der "Vertiefung der Erkenntnisse aus ISEK", wie es Tobias Preising vom beauftragten Planungsbüro Planwerk formuliert.
"Liebenswert", "Zusammenhalt", "Bezahlbarer Wohnraum" stand mit großen Lettern als Ergebnis der Meeting-Befragung auf dem Bildschirm. Mit solchen positiven Assoziationen beschrieben die Teilnehmer ihren Stadtteil Luitpoldhöhe. Allerdings wurden auch zahlreiche negative Eigenschaften wie "veraltet", "vergessen" und "heruntergekommen" genannt. "Es zeigt sich, dass der Stadtteil abgehängt worden ist", lautete das Fazit von Tobias Preising. Die Altersstruktur belege zudem, dass die Wohnbevölkerung zwar aktuell noch nicht überaltert sei, wegen der dominierenden Altersgruppe der 50- bis 64-Jährigen aber die Tendenz dazu bestehe.
Als absolute Top-Themen kristallisierten sich die Verkehrssituation, die Gestaltung von Straßen und Plätzen und die Siedlungsstruktur heraus. Konkret wurde die Geschwindigkeitsbeschränkung von 30 km/h in bestimmten Bereichen und eine regelmäßige Geschwindigkeitsüberwachung in der Siedlung gefordert.
In einer Online-Umfrage können nun seit 17. Dezember Bürger ihre Meinung zur Lebensqualität im Stadtteil Luitpoldhöhe kundtun. Auf einer Online-Karte können sie dann auch eintragen, wo Freizeit- und Erholungsmöglichkeiten oder wo Einkaufsmöglichkeiten geschaffen werden sollen. Die Karte ist im Internet abrufbar unter www. buergerbeteiligung.de/luitpoldhoehe.
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