"Einfach ein schöner Ort", "ein Juwel", "architektonisch beeindruckend". Als die Vertreter aus Ambergs Kulturszene und einige Mitglieder der Grünen das Ring-Theater besuchten, fiel ihr Urteil eindeutig aus. Das altehrwürdige, ehemalige Kino soll und muss erhalten bleiben. 2015 flimmerte hier der letzte Kinofilm über die Leinwand. Seitdem fungiert das Gebäude aus den 50er-Jahren in unregelmäßigen Abständen als Veranstaltungsort. An diesem Wochenende findet zum Beispiel ein Dokumentarfilm-Festival statt.
Schon mehrfach wurde der Wunsch laut, ob man das Ring-Theater nicht dauerhaft als Kulturzentrum in Amberg etablieren könnte. Um die Möglichkeiten und Hindernisse auf diesem Weg auszuloten, diskutierte Betreiber Andreas Wörz zusammen mit Kulturschaffenden und den Amberger Grünen im Foyer des Theaters. Eingeladen worden war zudem Stefan Christoph, Bezirksrat und Oberbürgermeisterkandidat aus Regensburg, ebenfalls von den Grünen. Wörz wünscht sich einen "multifunktionalen Raum für verschiedene Kulturveranstaltungen. Egal ob Musik, Theater oder Lesungen." Er ist sich sicher, dass daran vonseiten der Stadt großes Interesse da ist.
Der Haken: die Finanzierung. Das Gebäude müsste nämlich zunächst aufwendig saniert und umgebaut werden, um den aktuellen Brandschutz- und Sicherheitsbestimmungen zu genügen. So sei in der derzeitigen Gestaltung keine reine Musikveranstaltung möglich. Sondergenehmigungen werde es, so Wörz, von der Stadt ab jetzt nicht mehr geben.
Christoph betonte ebenfalls, dass es die zielführendste Lösung wäre, das Gebäude auf den neuesten und notwendigen Stand zu bringen. "Kultur ist ein Standortfaktor und es ist wichtig, herausragende überkommunale Projekte zu fördern", sagte er. Initiativen für das Ring-Theater habe es in Amberg schon viele gegeben, weiß Thomas Binder, der Vorsitzende des Kulturvereins: "Wir haben uns schon oft mit der Stadt zusammengesetzt, sind aber immer wieder vertröstet worden. Ich bin mittlerweile wirklich frustriert." Simone Maaß von den Grünen forderte, die Stadt müsse "endlich Farbe bekennen. Aber hier will man es sich scheinbar mit niemandem verscherzen. Deshalb wird überall ein bisschen gefördert." Der Stadtrat gebe dem Ring-Theater keine Chance. "Da müsste man über die Fraktionsgrenzen hinweg zusammenarbeiten", sagte Maaß. Wörz schloss mit dem Wunsch, man könne doch den Kulturausschuss der Stadt einmal ins Ring-Theater einladen und die Lage besprechen.
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