Am Ende der Haushaltssitzung am Donnerstag im Hauptausschuss stand fest: Die Stadt Amberg muss 2021 voraussichtlich unter zehn Millionen Euro an neuen Schulden machen. 2,2 Millionen Euro weniger, als im Ansatz der Verwaltung standen.
Vor der Haushaltssitzung am Donnerstag im Hauptausschuss hatten die Fraktionen von CSU und ÖDP den Ansatz der Verwaltung mit ganz spitzer Feder durchgerechnet. Ziel war es, die Neuverschuldung für 2021 vom ursprünglichen Ansatz (11,6 Millionen Euro) auf deutlich unter zehn Millionen Euro zu drücken. Theoretisch funktionierte das, in der Sitzung selbst galt es nun, vor den Vertretern aller Parteien und Fraktionen mit diesem Ansatz zu bestehen. Das Ergebnis sei vorweggenommen: Es klappte - wenn auch nach langer Diskussion - am Ende stand eine Neuverschuldung von 9,463 Millionen Euro. Bei einigen Punkten gab es zwar Gegenwind- und -stimmen, in ihrem Großteil passierten sie aber einstimmig das Gremium.
Wortbeiträge gab es am Donnerstag reichlich im großen Rathaussaal. Doch zunächst hatte der Oberbürgermeister das Wort. Er machte eingangs der Haushaltsverhandlungen deutlich, dass es trotz aller Bemühungen um Einsparungen immer auch Aufgabe einer Kommune sei, zu investieren. "Trotzdem dürfen wir die Schuldenaufnahme nicht übertreiben, um nachfolgenden Generationen einen Gestaltungsspielraum zu lassen." Wichtig war Michael Cerny, dass der Haushalt der Stadt Amberg für das Jahr 2021 kein Sparhaushalt wird, der sich auf das unbedingt Notwendige beschränkt. "Wir investieren in so viele laufende Schulbaumaßnahmen wie noch nie", erläuterte er.
Kämmerer Jens Wein führte aus, dass der Haushalt auch 2021 wieder die gesetzlich vorgeschriebene Mindestzuführung erreichen wird - wenn auch knapp. Dann ging es schon mitten hinein in die Sparanträge von CSU und ÖDP. CSU-Fraktionsvorsitzender Matthias Schöberl machte kurz deutlich, worum es den beiden "Regierungs-Parteien" gegangen war. Beispielsweise um die Frage, ob eine bestimmte Maßnahme wirklich komplett in einem einzigen Jahr durchgezogen werden muss oder auf zwei Jahre gestreckt werden kann. Oder aber, wie wichtig und notwendig ein Projekt ist, dass es unbedingt zum jetzigen Zeitpunkt realisiert werden muss.
Naturgemäß zeigten die Vertreter der Verwaltung nur geringe Freude daran, dass sie im kommenden Jahr auf zum Teil erhebliche Summen verzichten sollen. Die Referate hatten ja schon im Vorfeld ihre eigenen Ansätze noch einmal auf den Komplett-Prüfstand gestellt, hatten eingedampft und abgespeckt. Die Referatsleiter machten am Donnerstag aber auch deutlich, dass bestimmte Investitionen sehr wünschenswert, teilweise auch sehr förderlich wären, ihre praktische Umsetzung aber nicht auf Biegen und Brechen im nächsten Haushaltsjahr forciert werden muss.
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