Am Mittwoch war der Bebauungsplan zum Thema mal wieder im Bauausschuss - das Aufstellungsverfahren neigt sich nunmehr dem Ende zu. Wie mehrfach berichtet, wollte ein Hausbesitzer am Südhang das Dachgeschoss seines Elternhauses ausbauen, um dort nach längerer Abwesenheit von Amberg wieder zu wohnen. Sehr zum Missfallen einer Nachbarin, die den Blick über die Häuser in die Ferne durch diese Baumaßnahme gestört sah. Der Bauwerber hingegen vermutet eher egoistische Gründe als Antrieb für eine Unterschriftenaktion, die daraufhin anlief. Mit dem entsprechenden Widerhall in der Politik.
Letztendlich war es Aufgabe der Verwaltung, einen Kompromiss zu finden. Auf der einen Seite galt es, die tatsächliche oder vermutete Blickachse vom Südhang zu schützen. Andererseits drohte vonseiten des Bauherrn eine Klage, da er sich nach den Vorgaben des bisherigen Bebauungsplans durchaus im Recht sah, sein Haus umzubauen.
Tatsächlich gelang es den Planern, durch eine Festsetzung der Dachform eine gravierende Firsterhöhung auch bei einem Ausbau zu vermeiden. Darüber hinaus ist die Bepflanzung der drei betroffenen Grundstücke am Südhang 6, 8 und 10 mit Bäumen bis zehn Meter Höhe nur noch unterhalb der Wohngebäude zulässig. Ein Kompromiss, der notwendig war, wie auch Oberbürgermeister Michael Cerny in der Sitzung am Mittwoch noch einmal betonte: "Die Verwaltung hat das Vorhaben nach dem alten Bebauungsplan genehmigungsfähig gehalten", sagte er.
In der Abstimmung votierten die beiden SPD-Vertreter Dieter Amann und Uli Hübner erstmals für den neuen Bebauungsplan. Sie zeigten sie nunmehr überzeugt, das er richtig und korrekt ist. Grüne, ÖDP und Amberger Bunt hingegen votierten dagegen. Ihnen geht der Schutz des Mariahilfbergs an dieser Stelle nicht weit genug. Den vielbeschworenen Arber-Blick gibt es übrigens an dieser Stelle überhaupt nicht. Wie im Entwurf für den Umweltbericht zum Bebauungsplan zu lesen ist, ist der höchste Gipfel des Bayerischen Waldes auch dann nicht zu sehen, wenn die Bäume kein Laub tragen. "Gesehen werden kann bei guter Sicht ein Höhenrücken bei Nittenau zwischen Naab und Regen", heißt es wörtlich. Das letzte Wort zum Bebauungsplan hat der Stadtrat in seiner nächsten Sitzung.
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