Die Meldung ist ein bisschen überraschend – und dann doch wieder nicht: Tanja Dandorfer, die seit 2020 neben Aydin Ayten als Vertreter von Amberger Bunt im Stadtrat sitzt, wechselt die Fraktion. Wie Amberger Bunt in einer Pressemeldung mitteilt, geht die Intensivkrankenschwester, die erst unlängst in "Jetzt red I" zu sehen war, am 1. Dezember zur Liste Amberg. Deren Fraktionsstärke steigt damit auf fünf an, während Ayten künftig als Einzelkämpfer tätig sein muss.
Tanja Dandorfer, die immer Wert darauf gelegt hat, auch als Stadträtin unabhängig und frei vom Fraktionszwang reden und urteilen zu können, hat letztlich die Konsequenz gezogen. Immer wieder hatte sie in letzter Zeit im Stadtrat verstärkt gegen die Fraktionsgemeinschaft aus Amberger Bunt und FDP gestimmt. "Obwohl die Zusammenarbeit immer von Offenheit, Zielstrebigkeit und Vertrauen geprägt war, haben sich im Laufe der Zeit in einigen kommunalpolitischen Fragen deutliche Unterschiede gezeigt", schreibt dazu der Sprecher von Amberger Bunt, Michael Sandner. "Das hat bei Tanja Dandorfer zu der Entscheidung geführt, sich eine neue politische Heimat zu suchen und die Wählergruppierung zu verlassen."
Trennung ohne Streit
„Wir bedauern es sehr, dass es uns nicht gelungen ist, über einzelne Fragen der Stadtpolitik einen Konsens zu finden", schreibt Sandner weiter. Legt aber großen Wert darauf, dass Amberger Bunt, die Gruppierung, die kompromisslos für demokratische Werte eintrete, keinerlei Druck auf das Abstimmungsverhalten ihrer Stadtratsmitglieder ausübe. Das habe in der Vergangenheit des Öfteren zu indifferenten Abstimmungsergebnissen innerhalb der Gruppierung geführt. "Tanja Dandorfer hat nun für sich die Konsequenz gezogen, sich künftig der Liste Amberg anzuschließen."
Ausdrücklich betont Michael Sandner, dass die Trennung zwischen Amberger Bunt und Tanja Dandorfer völlig geräuschlos und vor allem ohne Streit über die Bühne gehe. "Wir bedauern diesen Schritt sehr und finden es außerordentlich schade, eine so engagierte und kompetente Mitstreiterin zu verlieren." Auf der anderen Seite gratuliert Sandner der Amberger Liste zu diesem Neuzugang.
Aydin Ayten künftig Einzelkämpfer
Mit dem Ausscheiden von Tanja Dandorfer aus der Fraktionsgemeinschaft Amberger Bunt/FDP verliert diese gleichzeitig den Fraktionsstatus. Aydin Ayten (Amberger Bunt) und Emilie Leithäuser (FDP) werden künftig als Einzelkämpfer die Interessen ihrer jeweiligen Gruppierung im Stadtrat vertreten. "Aydin Ayten hat unser vollstes Vertrauen und die nötige Erfahrung, auch als Einzelkämpfer die Interessen unserer Wähler zu vertreten", schreibt Michael Sandner. Tanja Dandorfer selbst veröffentlichte am Montagabend nachstehende – von uns leicht gekürzte – Stellungnahme:
"In den letzten eineinhalb Jahren haben sich innerhalb von Amberger Bunt in der Beurteilung einiger kommunalpolitischer Themen deutliche Meinungsunterschiede gezeigt. Im Laufe meiner kommunalpolitischen Arbeit habe ich gesehen, dass es bei inhaltlichen Fragen wesentlich mehr Gemeinsamkeiten mit der Liste Amberg gibt. Es war und ist mir immer ein Bedürfnis, mir treu zu bleiben und somit habe ich mich für den Wechsel zur Fraktion DLA entschieden. Ich freue mich sehr, mit der Liste Amberg eine neue politische Heimat gefunden zu haben, in der ich auch weiterhin zu einer konstruktiven, positiven Kommunalpolitik beitragen kann.
Weiterhin stark machen werde ich mich für Toleranz und ein friedliches Miteinander, für soziale Gerechtigkeit und faire Bedingungen im Gesundheitswesen, für qualifizierte und freie Bildung in an allen sozialen Schichten, für einen respektvollen Umgang mit Kunst- und Kulturschaffenden und vieles mehr. Für die offene und ehrliche Zusammenarbeit, trotz manchmal unterschiedlicher Meinungen, möchte ich mich auch bei meinen Kolleginnen und Kollegen von Amberger Bunt, insbesondere Aydin Ayten, bedanken. Ebenso bedanke ich mich bei Emilie Leihhäuser für die vertrauensvolle Zusammenarbeit in der Ausschussgemeinschaft Amberger Bunt / FDP."
„Wir bedauern es sehr, dass es uns nicht gelungen ist, über einzelne Fragen der Stadtpolitik einen Konsens zu finden."
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