Adele Schütz ist tot - die Nachricht macht viele Menschen in Amberg und im Landkreis Amberg-Sulzbach traurig. Denn viele haben sie gekannt als freundliche, den Menschen zugewandte und humorvolle freie Mitarbeiterin der Amberger Zeitung und der OWZ. Wer ein Anliegen für eine Veröffentlichung hatte, der konnte sich an die 57-Jährige wenden, die meistens mit Schreibblock und Kamera in der Stadt unterwegs war. Unter dem Kürzel (ads) berichtete sie dann, am liebsten natürlich über Themen, die ihr selbst am Herzen lagen: Soziales, Kirchliches und aus dem Vereinsleben.
Die Ambergerin gehörte zu der Art von Menschen, die ihr Licht unter den Scheffel stellen. Unscheinbar war sie, hat im Laufe der vergangenen 20 Jahre mehr als 5000 Fotos bei der Redaktion eingereicht und ist auf keinem einzigen selbst zu sehen. Sie stellte sich in den Hintergrund, hob andere hervor. Besonders engagierte sie sich, wenn es um soziale Anliegen ging, um eine Notlage eines Menschen oder einen karitativen Zweck. Dabei hätte sie selbst oft Hilfe gebraucht. Sie war ziemlich alleine. Und so alleine ist sie am 31. Oktober 2023 im Klinikum Amberg auch verstorben.
Einer ihrer Weggefährten war der Pfarrer von Dreifaltigkeit, Josef Irlbacher. Die beiden kannten sich vom Theologie-Studium her. Adele Schütz wollte einst katholische Pastoralreferentin werden, die Pläne zerschlugen sich aber. Krankheiten machten ihr immer wieder einen Strich durch die Rechnung. Ihre christliche Überzeugung brachte sie dann in ihren Job als Zeitungsreporterin ein. Sie kümmerte sich um die journalistische Begleitung mehrerer Pfarreien - unter anderem St. Georg in Amberg und St. Vitus in Schnaittenbach. Und sie half zahlreichen Vereinen und Verbänden aus Stadt und Landkreis bei der Öffentlichkeitsarbeit, dem Trachtenverein zum Beispiel, der das Buchbergfest organisiert. Bei solchen Anlässen arbeitete sie auch sonntags unter Zeitdruck, damit Texte und Fotos schnellstmöglich im Onetz und in der Zeitung erscheinen konnten.
Im Krankenhaus war sie zuletzt guter Dinge, spätestens wieder vom Adventssingen auf dem Mariahilfberg berichten zu können. "Jetzt hat es mich gescheit gebeutelt", sagte sie bei einem Besuch. "Aber es geht schon wieder aufwärts." Aus dieser Hoffnung ist leider nichts geworden. Am Tag vor Allerheiligen war ihr Leben zu Ende, jetzt erst hat die Redaktion davon erfahren. Die Beisetzung findet im kleinsten Kreis statt.
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