Amberg
09.09.2021 - 14:40 Uhr

Truppenübungsplatz Grafenwöhr: Lärmmesskampagne der Bundeswehr gestartet

Exakte Lärmmessungen rund um den Truppenübungsplatz Grafenwöhr wurden immer wieder von Bürgern und Bürgermeistern der Anrainergemeinden gefordert. Nun ist es soweit, die Bundeswehr startete eine langfristige lärmtechnische Überwachung.

Panzer, Hubschrauber, Schießbetrieb am Truppenübungsplatz Grafenwöhr: Das Bundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr (BAIUDBw) wird in den nächsten Monaten verstärkt die Lärmemissionen dort messen. Archivbild: Gerald Morgenstern
Panzer, Hubschrauber, Schießbetrieb am Truppenübungsplatz Grafenwöhr: Das Bundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr (BAIUDBw) wird in den nächsten Monaten verstärkt die Lärmemissionen dort messen.

Das Bundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr (BAIUDBw) wird in den nächsten Monaten verstärkt die Lärmemissionen des Truppenübungsplatzes Grafenwöhr unter die Lupe nehmen. Am 31. August startete die langfristige lärmtechnische Überwachung des Areals, heißt es in einer Presseinformation der Bundeswehr.

Vorangegangen war eine zwischen dem Bundesministerium der Verteidigung und den Anrainergemeinden getroffene Vereinbarung zur Durchführung einer Messkampagne. Nachdem es in den vergangenen Jahren immer wieder zu Beschwerden aus der Bevölkerung über den Übungsbetrieb gekommen war, fand im Juli 2021 die zweite Informationsrunde der Bundeswehr zum Übungsbetrieb und Lärmimmissionen des Truppenübungsplatzes Grafenwöhr statt, bei dem die Bundeswehr zusagte, „die Messungen auszuweiten, um ein besseres Gesamtbild zu erhalten", heißt es in dem Schreiben. Des Weiteren wird beabsichtigt, eingehende Beschwerden zu Fluglärm bei der Flugbetriebs- und Informationszentrale der Bundeswehr beim Luftfahrtamt der Bundeswehr sowie zu Schießlärm bei der Öffentlich-rechtlichen Aufsicht (ÖrABw) Süd –BAIUDBw Kompetenzzentrum Baumanagement in München jeweils gebündelt zu bearbeiten und zu bewerten, so informiert die Bundeswehr in einer Pressemitteilung hierzu.

Aufbau und Inbetriebnahme

Fünf mobile Messanhänger wurden Ende August an den mit den Bürgermeistern und Anwohnern der Gemeinden Auerbach, Kirchenthumbach, Eschenbach, Freihung und Königstein vereinbarten Messpunkten durch die Immissionsmessstelle der Bundeswehr (ImMStBw) aufgestellt. „So konnte die am 30. August begonnene Großübung der Gaststreitkräfte "Saber Junction 21" von Anfang an messtechnisch begleitet werden“, so Andreas Schmidt-Dannert, Leiter der ÖrABw des Kompetenzzentrums Baumanagement München.

Alle Systeme laufen einwandfrei

Nach einer ersten Fernanalyse durch die ImMStBw sowie der ÖrABw München kann festgestellt werden, dass alle Systeme einwandfrei und ohne technischen Probleme in Betrieb genommen werden konnten, betont die Bundeswehr. "Die Auswerteeinheiten inklusive Software sowie die Bedieneinheit zur Fernabfrage der aufgezeichneten Messdaten laufen stabil, die Datenzugriffe sind möglich. Zuvor galt es jedoch noch einiges zu koordinieren und zu tun", wird Edwina Gramotke vom Kompetenzzentrum Baumanagement der Bundeswehr in München zitiert. Gramotke ist zuständig für die Überwachung und Bewertung von Lärmemissionen militärischer Einrichtungen in Bayern. Zuletzt war sie dazu einige Tage in der Region Grafenwöhr und berichtete von ihren Eindrücken. „Die Mitarbeiter der Immissionsmessstelle haben im Schichtdienst arbeiten müssen, damit alles rechtzeitig fertig wurde“.

Abstimmung mit den Gemeinden

Im Verlauf der Planung zur Messkampagne konnten durch Eingaben von Bürgern bereits mögliche relevante Messpunkte identifiziert werden, heißt es. Zukünftige Verlegungen der mobilen Messpunkte (MMP) werden in enger Zusammenarbeit mit der ImMStBw sowie im Austausch mit den Mandatsträgern der Anrainergemeinden abgestimmt. Die Zusammenarbeit mit allen Beteiligten erfolgte problemlos, schnell und zielführend. Alle beteiligten Bürgermeister zeigten sich hilfsbereit und äußerten sich positiv hinsichtlich der Messung, heißt es in der Meldung weiter. Die Gemeinden sowie die Anwohner zeigten sich interessiert und sicherten Unterstützung zu.

Schmidt-Dannert weist darauf hin, dass auch für den unter amerikanischer Kommandantur stehenden Truppenübungsplatz Grafenwöhr die gleichen Regeln für das Lärmmanagement zu Grunde gelegt werden, wie sie auch auf Truppenübungsplätzen der Bundeswehr verbindlich sind. Praktisch werden die Immissionen beim Schießbetrieb gemessen und mit den einzuhaltenden Lärm-Richtwerten abgeglichen. „Da in der nächsten Zeit wieder mit einer Zunahme des militärischen Übungsbetriebs zu rechnen ist, freut es uns sehr, dass die zugesagten regelmäßig Messungen in den Anrainerkommunen begonnen haben", bestätigte auf Nachfrage der Bundeswehr Joachim Neuß, Bürgermeister der Stadt Auerbach, heißt es in der Presse-Info abschließend.

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Grafenwöhr02.12.2020
Auerbach16.07.2021
 
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