Das unterschätzte Thema: psychische Erkrankungen im Alter

Amberg
13.02.2022 - 11:54 Uhr

Psychische Erkrankungen älterer Menschen werden häufig nicht erkannt. Es kann zu Konflikten zwischen Betroffenen und Angehörigen kommen. Der Verein zur Förderung der seelischen Gesundheit im Alter widmet seine 15. Fachtagung diesem Thema.

Von links: Der Chef der Gerontopsychiatrischen Koordinierungsstelle Oberpfalz, Georg Pilhofer, die Leiterin der Dienststelle von Sega, Sonja Oleson und die Leiterin des Sozialpsychiatrischen Zentrums, Heidi Himmelhuber.

Vor nun 15 Jahren begann der Verein zur Förderung der seelischen Gesundheit im Alter "Sega" einmal pro Jahr eine große Fachtagung abzuhalten, um gezielt über relevante Themen zur seelischen Gesundheit zu informieren. Die jährlichen Fachtagungen erfreuten sich von Anfang an eines großen Zuspruchs. Bei der 15. Fachtagung heuer am 16. März steht das Thema "Psyche im Alter - verstehen und verstanden werden" im Mittelpunkt. Die Leiterin des Sozialpsychiatrischen Zentrums, Heidi Himmelhuber, erklärt, warum die Verantwortlichen sich diesmal für den Schwerpunkt Kommunikation entschieden haben. "Das Thema Kommunikation für diesen Fachtag haben wir ausgewählt, da es in der Pflege, Betreuung und Beratung enorm wichtig ist, sich gegenseitig zu verstehen und verstanden zu werden." Es gehe darum, Aufklärung über die psychischen Erkrankungen im Alter zu leisten und das Verständnis für die Kranken sowie die schwierige Situation ihrer Angehörigen zu verbessern.

Wissen schafft Verständnis

Georg Pilhofer, der Leiter der Gerontopsychiatrischen Koordinierungsstelle Oberpfalz, erklärt dazu: "Wissen schafft Verständnis und hilft den Menschen in schweren Zeiten mit psychischen Krisen umzugehen." Die Fachtagung richtet sich laut Pilhofer and gerontopsychiatrisch erkrankte Menschen, an deren Angehörige sowie an Pflege- und Betreuungskräfte. Diese Personengruppen hätten im Voraus vielfach den Wunsch nach einer solchen Veranstaltung geäußert.

Sonja Oleson, Dienstellenleiterin von Sega, betont, wie wichtig das Thema Kommunikation nicht zuletzt in den Bereichen der Alten- und Gesundheitshilfe ist. "Die Kommunikation zwischen Personen kann manchmal sehr kompliziert und schwierig sein, man fühlt sich nicht oder falsch verstanden. Kommunikationsstörungen lösen Partnerschafts- und Familienkonflikte aus und erschweren die Zusammenarbeit in Betrieben und Dienstleistungseinrichtungen."

Vier Fachreferenten werden bei der Tagung sprechen. Dabei handelt es sich um Dr. Klaus Gebel, Arzt für Neurologie und Psychiatrie, Dr. Jens Trögner, Chefarzt Klinik für Innere Medizin am Klinikum St. Marien sowie die Professorin für Gerontologie und Psychologie an der Evangelischen Hochschule Nürnberg, Christine Brendebach, und Erwin Dirscherl, Professor am Lehrstuhl für Dogmatik und Dogmengeschichte der Fakultät für Katholische Theologie an der Uni Regensburg. Oleson zufolge wurden die Redner aufgrund ihrer Fachgebiete und ihres speziellen Fachwissens ausgewählt. "Sie alle engagieren sich seit vielen Jahren für unseren Verein zur Förderung der seelischen Gesundheit im Alter", sagt sie.

Digital als Chance

In der Tatsache, dass die Fachtagung aufgrund der Coronapandemie auch in diesem Jahr wieder in Kooperation mit Christian Irlbacher von der KEB digital stattfinden wird, sieht Oleson sogar eine Chance. Sie sagt: "Dadurch nehmen auch erfahrungsgemäß gerne Interessierte außerhalb der Oberpfalz an der Tagung teil."

Amberg08.07.2021
Info:

Zur 15. Fachtagung von Sega: Vorträge und Anmeldung

  • Dr. Klaus Gebel: Jenseits Demenz – gibt es noch andere psychische Erkrankungen im Alter?
  • Dr. Jens Trögner: Welt aus den Fugen: Delir und wie damit umgehen?
  • Professorin Christine Brendebach und Professor Erwin Dirscherl: Wenn ich einmal alt bin – Innenansichten auf das eigene Altern.
  • Der Kongress findet am Mittwoch, 16. März, von 8.30 bis 16.30 Uhr aufgrund der Coronapandemie digital statt.
  • Eine Anmeldung ist möglich über die Website des Vereins unter www.sega-ev.de oder per Mail unter info[at]sega-ev[dot]de.
 
 

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