Virtuelle Ausstellung „Mein Corona“: Bilder, Comics und Gedichte

Amberg
27.10.2022 - 16:41 Uhr
OnetzPlus

Die Ausstellung "Mein Corona" beschäftigt sich mit den Anfängen der Pandemie. Dabei wird mit Hilfe der Kunstwerke vor allem auf die Nordoberpfalz geblickt. Das Außergewöhnliche: Die Exponate kann man ausschließlich virtuell erkunden.

Dieses Museum ist etwas ganz Besonderes. Um sich einem Exponat zu nähern, sind nur ein paar Fingerbewegungen nötig. Um genau zu sein, ist das mit den WSAD-Tasten oder der Maus möglich. Denn bei der Ausstellung "Mein Corona" handelt es sich um eine rein virtuelle.

Das digitale Museum ist von vier Medientechnik-Studenten der OTH Amberg-Weiden erstellt worden. Sie haben nicht nur die 3D-Umgebung gebaut, sondern auch alle Kunstwerke digitalisiert. Einige lagen ohnehin schon so vor, so dass man sie ohne Probleme in die virtuelle Ausstellung packen konnte. Etwa Gedichte, Rap-Songs oder Gebete. Die PDFs und Audiodateien in dem virtuellen Raum konnten locker eingebunden werden. Die anderen Exponate haben die Studenten abfotografiert. "Wir haben versucht, alles bestmöglich darzustellen", sagt der 26-jährige Student Martin Henle.

Schüler gestalten Comics

Das ist auch gelungen. Mehrere Dutzend Exponate können die Besucher der virtuellen Ausstellung entdecken. Die FOS/BOS Weiden hat sich etwa mit mehreren Comics beteiligt. Die Bilder sind dabei während des ersten Lockdowns im Online-Unterricht entstanden. Die Schüler hatten die Aufgabe, sich auf unterschiedliche Weise mit den Folgen von Corona auseinanderzusetzen. Die Resultate waren ganz unterschiedlich. So entstand beispielsweise das Bild einer völlig verzweifelten Jugendlichen, für die, die mit der Pandemie einhergehende Vereinsamung zu einer unerträglichen Grenzerfahrung wird. Eine andere Schülerin machte mit dem Plakat „Forever Closed“ auf das Aussterben des Einzelhandels aufmerksam. Dann wiederum erzählt eine anrührende Geschichte im Comicformat von einer ungewöhnlichen Freundschaft in ungewöhnlichen Zeiten.

Fotografen haben die Anfangszeit von Corona in der Nordoberpfalz festgehalten. Leere Städte und verlassene Kirchen sind genauso dokumentiert, wie eher künstlerische Ansätze, beispielsweise mehrere Masken an einer Wäscheleine aufgehängt.

Vorangetrieben hat das ganze Projekt das Evangelische Bildungswerk Oberpfalz. Vorstandsmitglied Uwe Ibl war Ideengeber. Der Weidener wollte die Anfänge der Pandemie dokumentiert wissen. Zum einen, weil Corona einen unvergleichlichen Einschnitt in das Leben der Menschen bedeutete. Wohl niemand hat zu Lebzeiten ähnliches schon einmal erlebt. Zum anderen war dem 58-Jährigen vor allem an dem Projekt gelegen, weil das Virus in den ersten Monaten, in denen es sich ausbreitete, besonders in der Nordoberpfalz wütete.

Mehrere Dutzend Exponate

Die Wochenzeitung „Die Zeit“ hatte sogar einen großen Artikel mit dem Titel „Warum mussten in Tirschenreuth so viele Menschen sterben?“ veröffentlicht. Die Region war wegen der enorm hohen Inzidenz bundesweit in den Schlagzeilen. Ibl vergleicht den Landkreis gar mit Ischgl und Wuhan, die als Synonyme für das Seuchengeschehen stehen.

Viele Erfahrungen und Gedanken der Nordoberpfälzer spiegeln sich in unterschiedlichen Kunstwerken und Exponaten wieder. Ob nun Bilder, Gedichte, Rapsongs oder auch Tagebuch-Einträge und Zeitungsartikel – all das ist in der virtuellen Ausstellung „Mein Corona“ zu sehen. Mehrere Dutzend Exponate sind es, die die Besucher erkunden können. Und zwar mit dem Handy, Tablet oder vom PC aus. Rein theoretisch ist es mit dem richtigen Equipment sogar mit einer Virtual-Reality-Brille möglich. Zur Ausstellung gelangt man ganz einfach mit Internetzugang.

Info:

Virtuelle Ausstellung "Mein Corona"

  • Rein virtuelle Ausstellung
  • Für die Nutzer jederzeit kostenlos
  • Zu sehen und hören sind unter anderem Bilder, Comics, Gebete, Gedichte und Rapsongs
  • Zugang über www.ebw-oberpfalz.de/bewegen/mein-corona
Amberg09.10.2022
 
 

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