"Beim Freistaat ist das Interesse groß, den radverkehrstauglichen Ausbau öffentlicher Feld- und Waldwege zu fördern", betonte Baudirektor Stefan Noll vom Staatlichen Bauamt Amberg-Sulzbach vor dem Gemeinderat Birgland. In dessen Bereich fällt ein Vorhaben für einen neuen Radweg.
Mittlerweile sei eine Finanzierung bestehender und auch neu zu bauender Verbindungen unbürokratisch möglich. Beispielsweise werde ein Fahrradweg mit einer asphaltierten Breite von 2,50 Meter zuzüglich Bankette vom Freistaat komplett selbst finanziert. Bei dem Abschnitt von Ödhaag nach Lauterhofen würden die Gemeinden Birgland und Lauterhofen und die jeweiligen Bauämter landkreisübergreifend zusammenarbeiten, warb Noll um Vorschläge für die beste Route. In die Überlegungen sollten touristische und naturschutzrechtliche Aspekte wie auch die Alltagstauglichkeit einfließen.
Pläne für Ausfahrt bei Ödhaag
Gemeinderat Elmar Halk fragte nach, was die Behörde an der unübersichtlichen Ausfahrt von Ödhaag in die Staatsstraße 2164 zu tun gedenke. Sie werde demnächst vermessen, kündigte Noll an. Die Ausfahrt bilde zwar keinen Unfallschwerpunkt, aber die Sichtverhältnisse sollten bald verbessert und unter Umständen eine Linksabbiegespur gebaut werden. So könne die Gefahr von Auffahrunfällen und noch schwereren Karambolagen deutlich verringert werden.
Wertschöpfung in der Heimat
Von der Bürgerwind Freudenberger Oberland GmbH & Co. KG kam Geschäftsführer Andreas Wilczek, um über die Erfahrungen der seit 2011 existierenden Freudenberger Bürgerinitiative zu sprechen. Nicht nur zum Teil anonyme Konsortien sollten Windräder betreiben, sondern die Bürger in der Gemeinde selbst, gab er als Maxime aus. Mehr als zehn Jahre arbeite die Freudenberger Oberland GmbH & Co. KG an der Wertschöpfung in der eigenen Heimat mit, zahle fleißig Gewerbesteuer und stehe seit drei Jahren schuldenfrei da.
Angesichts der aktuellen Entwicklungen gewinne der Ausbau der Erneuerbaren Energien eine neue Priorität und dürfte sogar dem Natur- und Denkmalschutz übergeordnet werden. Abhängigkeiten von Energielieferungen aus dem Ausland zu senken, diene der Versorgungsicherheit. Es bleibe abzuwarten, wie sich die Politik dieser Problematik stellen werde.
Bauleitplanung sichert Kontrolle
"Das windreiche Birgland hat ein großes Potential für Windkraft", war Wilczek sicher. "Auch wenn in der Gemeinde schon jetzt das Sechsfache des Eigenverbrauchs an Strom regenerativ erzeugt wird, können weitere Megawatt dazukommen." Mit einer Bauleitplanung behalte der Gemeinderat die Kontrolle über Anzahl und Standort der Anlagen, um einen Wildwuchs zu verhindern. Schließlich bringe eine Windkraftanlage auch einen Eingriff in Natur und Landschaft. Wenn sich das Birgland für ein oder mehrere Bürgerwindkraftwerke entscheide, bot Wilczek dazu den Rat der Freudenberger Oberland GmbH & Co. KG an.
Primärenergiebedarf in Deutschland 2021
Der Verbrauch von 3,6 Milliarden Megawatt für Strom, Mobilität, Industrie und Heizung verteilte sich auf folgende Energieträger:
- Erdöl 30,5 Prozent
- Erdgas 25,6 Prozent
- Kohle 17,1 Prozent
- Wind 8,2 Prozent
- Biomasse 7,9 Prozent
- Kernkraft 4,8 Prozent
- Photovoltaik 3,4 Prozent
- Wasser 1,3 Prozent
- Sonstige 1,1 Prozent
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