Während die Baulandbeschaffung in den umliegenden Gemeinden zu den Kernaufgaben kommunaler Daseinsvorsorge gehöre, seien Bauplätze in städtischer Hand Fehlanzeige, bedauerten einige Besucher der des CSU-Bürgergesprächs im Stadtcafé Eschenbach. Als unverständlich wurde die nun schon vierjährige Planungsphase für das neue Baugebiet Esperngasse-Ost beim Friedhof betrachtet.
Auch die Planungen für einen städtischen Ruhewald fanden nicht die ungeteilte Zustimmung der Besucher. Verwiesen wurde auf die zahlreichen freien Grabstellen und das gute Urnenangebot im Friedhof. Einige Diskussionsteilnehmer befürchten mit der Entscheidung des Stadtrates für die Einrichtung eines Ruhewalds einen "Bestattungstourismus", auf den die Stadt verzichten könne.
Verwundert zeigte sich Peter Steinbock über fehlende Reaktionen der CSU zu öffentlichen Anfeindungen. Besonders die aggressive Tonart einiger Vertreter des SC Eschenbach zur Diskussion um die Veranstaltungshalle störte ihn. Es ehre die JU-Vorsitzende Johanna Diertl, öffentlich ihre Meinung zu sagen, um damit eine Sachdiskussion anzuregen, argumentierte Steinbock. Die gut gemeinten Ratschläge junger Leute niederzumachen, hielt auch der ehemalige Bürgermeister Robert Dotzauer für deplatziert. Während Steinbock in diesem Zusammenhang nach dem "Gesetz der Fairness" fragte und für „Zugereiste“ eine Aufstellung städtischer Veranstaltungsmöglichkeiten empfahl, bemerkte CSU-Fraktionssprecher Marcus Gradl: „Es wurde von Seiten der jungen Menschen nichts Böses gesagt“. Leider sei die Diskussion über eine Veranstaltungshalle von interessierter Seite instrumentalisiert worden. Susanne Schug warnte vor der voreiligen Diskussion über einen großen Versammlungsraum im Bereich des künftigen Lippert-Areals auf dem Industriegelände als Alternative. „Priorität haben die Produktionsstätten“, betonte Schug.
Als Anliegerin bedauerte Rosa Dumler-Gradl die Informationspolitik im Rahmen der Jahnstraßen-Sanierung. So kümmere sich die Stadt weder um Ersatz-Parkplätze noch um provisorische Mülltonnen-Standplätze. Die letzte Anlieger-Versammlung der Stadt liege schon zwei Jahre zurück. Hilfreich wäre deshalb für jeden Anlieger gewesen, im Sinne der gegenseitigen Verständigung und Rücksichtnahme unmittelbar vor Beginn der Baumaßnahme nicht nur die Eigentümer, sondern auch die Mieter aufzuklären und offene Fragen einer Lösung zuzuführen, meinte Dumler-Gradl.
Reaktion
Bürgermeister Peter Lehr bezog auf Nachfrage von Oberpfalz-Medien Stellung zu einigen Kritikpunkten.
- Baulandbeschaffung und Baugebiet "Esperngasse-Ost": "Den CSU-Stadträten ist die Problematik der relativ langen Planungsphase bekannt und sie kennen auch die Hintergründe." 2016 sei geplant gewesen das Baugebiet Esperngasse nur im südlichen Bereich zu erschließen mit maximal 16 Bauplätzen. Anfang 2017 habe sich dann ein möglicher Neubau des Pfarrheims auf. Durch den Ankauf eines kirchlichen Grundstücks eröffnete sich daher die Möglichkeit nun auf 31 Bauplätze aufzustocken. Das sei mit zeitlichen Verzögerungen verbunden gewesen. Im August 2017 habe die Stadt den Bebauungsplan "Esperngasse-Ost" aufgestellt. Aufgrund "schallschutztechnischer Probleme" wurde allerdings eine Änderung des Bebauungsplans notwendig. Dieser sei im September 2018 beschlossen worden. Im Mai 2019 wurde die Tiefbauplanung genehmigt.
- Ruhewald: Lehr weist darauf hin, dass die CSU-Fraktion bis auf eine Gegenstimme dem Projekt zustimmte.
- Sanierung der Jahnstraße: Im Bereich der Volksschule II wurden vor Baubeginn 30 zusätzliche provisorische Stellplätze geschaffen. "Die Mülltonnenstellplätze für die jeweiligen Bauabschnitte werden durch den Polier der Firma festgelegt und sind den Anliegern bekannt", erklärte Lehr zudem.
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