Grafenwöhr
21.08.2023 - 16:12 Uhr

Ausstellung: Übungsplatz zeigt seinen Naturschutzwert

Der Truppenübungsplatz Grafenwöhr ist ein naturnaher Übungsraum mit großer Biodiversität und hohem Schutzwert für gefährdete Tier- und Pflanzenarten. Dies wird künftig in einem ITAM-Umweltraum im historischen Wasserturm dargestellt.

Hochrangige Militärs würdigten im Zuge der Eröffnung der Ausstellung die Zusammenarbeit mit dem Bundesforst und die Verdienste des leitenden Forstdirektors Ulrich Maushake, der nun in den Ruhestand geht.

Der Kommandeur der US-Armee Garnison Bavaria, Oberst Kevin Poole freute sich zur Eröffnung des Schauraums im Wasserturm, die früheren Kommandeure des 7. US-Armee Ausbildungskommandos (7th ATC) in Grafenwöhr, der jetzige Nato-Oberbefehlshaber Viersterne-General Christopher Cavoli und Generalleutnant Toni Aguto begrüßen zu können. Gekommen waren auch der jetzige 7th ATC-Kommandeur, Brigadegeneral Steven Carpenter, Hartmut Harro Renk, Generalmajor der Bundeswehr und Oberstleutnant Florian Rommel.

Oberst Poole stellte die gute Zusammenarbeit des US-Militärs mit dem Bundesforst heraus. Es gäbe keinen besseren Platz als den Wasserturm, den Naturschutzwert des Übungsgeländes in einer Ausstellung zu demonstrieren. "Der Bundesforstbetrieb Grafenwöhr wurde 2019 mit dem Preis der UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgezeichnet, rund 900 geschützte Arten die bereits auf der roten Listen stehen, sind im Übungsareal beheimatet" so Poole.

"ITAM" steht für "Integrated Training Area Management". Durch Landmanagement und Koordinierung werden die Nutzung von Übungsräumen und Geländeabschnitten geregelt, so dass die Natur des Übungsplatzes erhalten bleibt, erläuterte ITAM-Managerin Jenna Snow. "Die Armee ist ein Landverwalter. Für die Ausbildung benötigen wir große Landflächen, die auch als seltenes zusammenhängendes, ungestörtes Ökosystem mit unglaublicher Artenvielfalt und hoher Umweltqualität fungieren", so Snow. In der Ausstellung wird mit einem großen Panoramabild des Ausblicks vom Schwarzen Berg auf das Übungsgelände und verschiedenen Schautafeln, Bildern und textlichen Erläuterungen die Entwicklung des Übungsgeländes anschaulich demonstriert.

Laudatio für scheidenden Amtsleiter

Generalmajor Hartmut Renk, der seit Januar 2023 als Deputy Commanding General for Integration United States Army Europe and Africa in Wiesbaden eingesetzt und auch durch die Jagd mit dem Übungsplatz verbunden ist, hielt die persönliche Laudatio für leitenden Forstdirektor Ulrich Maushake. Maushake, der Ende August in den Ruhestand geht, habe in den über 28 Jahren seiner Dienstzeit als Leiter des Bundesforstes wesentlich zur Entwicklung des Übungsplatzes beigetragen. Kern kenne das Gelände aus seiner Zeit als Kompaniechef einer Panzereinheit noch als Schlammwüste, dies habe sich erheblich gewandelt.

Vielschichtige Entwicklung

"An vielen Prozessen wie Umweltprogrammen, Waldbewirtschaftung und Emissionsschutz, Rotwildmanagement, Offenlandpflege, Trainingskonzepte, Teambildung, Zusammenarbeit und Nachbarschaftspflege hat Forstamtleiter Maushake einen großen Anteil", sagte Kern. Der Bundeswehrgeneral stellte auch die Wichtigkeit von Grafenwöhr für die Ausbildung der US-Soldaten und Nato-Truppen heraus. Auch bei der Ausbildung der ukrainischen Truppen spiele Grafenwöhr eine Schlüsselrolle.

Mit der Enthüllung eines Portraitbildes von Ulrich Maushake überraschte Chris Irwin von 7th ATC Protocol. Irwin ist auch für die Gestaltung der Ausstellungsräume im Wasserturm verantwortlich. Leitender Forstdirektor Ulrich Maushake zeigte sich sichtlich gerührt. Es sei ihm eine große Ehre, dankte er, und hob die gute Zusammenarbeit heraus. Einen großen Dank richtete der Amtsleiter an seine Förster und Mitarbeiter des Bundesforstbetriebs, ohne die diese Entwicklung nicht möglich gewesen wäre. "Grafenwöhr ist der beste Übungsplatz in Europa und das beste Naturschutzgebiet in Europa. Ich werde Grafenwöhr vermissen, es war ein großer Teil meines Lebens", so der scheidende Forstdirektor.

 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.