„Der Standort Grafenwöhr wird für die Einsatzvorbereitung der US-Armee und weiterer NATO-Streitkräfte in den nächsten zehn Jahren mit einem Gesamtvolumen von rund einer Milliarde Euro umfangreich ausgebaut. Der Freistaat Bayern hat großes Interesse daran, dass die US-Gaststreitkräfte in Grafenwöhr bleiben und weiter investieren“, sagte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann am Freitag beim Besuch in Grafenwöhr. Im Beisein zahlreicher Gäste startete ein Milliardenprojekt der US-Armee – der Bau eines Campus zur Einsatzvorbereitung für rotierende Übungseinheiten.
Wichtiger Partner für Europa
Brigadegeneral Steven P. Carpenter, kommandierender General des 7. US-Armee Ausbildungskommandos (7th ATC), und Oberst Kevin Poole, Gastgeber und Kommandeur der US-Armee Garnison Bavaria, war die Freude förmlich ins Gesicht geschrieben. Sie freuten sich am Eröffnungstag des Deutsch-Amerikanischen Volksfestes hochrangige Militärs, Generalkonsul Timothy Liston und Vertreter der Politik zum Baubeginn für das ORTC-Projekt begrüßen zu können.
Hermann stellte die vertrauensvollen Beziehungen des Freistaates zu den US-Streitkräften heraus. „Der Ausbau des Truppenübungsplatzes für die US-Armee und NATO-Truppen ist ein wichtiger Schritt für unser aller Sicherheit. Angesichts des völkerrechtswidrigen Angriffskriegs Russlands auf die Ukraine ist die Präsenz der US-Armee in Europa in Deutschland und Bayern wichtiger denn je“, sagte Herrmann.
Für Bürgermeister Edgar Knobloch war nicht nur wegen seines Geburtstages ein Freudentag. Er betonte, dass es schon immer Gerüchte für den Abbau der US-Armee gegeben habe, das ORTC-Projekt sei ein weiteres ganz klares Bekenntnis zum Standort Grafenwöhr und der gesamten Region. „Es ist ein guter Tag für den Übungsplatzbetrieb und die rund 3000 deutschen Arbeitnehmer“, so Knobloch, der den Vertreter des Freistaates auch für die engen Beziehungen dankte.
Neben Herrmann nahmen Landtagsvizepräsident Karl Freller, Ministerialrat Johannes Urban, Ministerialdirigent Daniel Oden vom Bauministerium sowie die Abgeordneten Tobias Reiß und Stephan Oetzinger teil.
Modernstes Übungscamp
Oberst Daniel Kent, Kommandeur der US-Armee Corps of Engineers, Europe District, stellte in seiner Ansprache das Projekt vor. ORTC steht für “Operational Readiness Training Complex“ einen Campus für die nach Grafenwöhr zur militärischen Ausbildung kommenden Truppen der US-Armee und der NATO-Partner. Zur Gewährleistung einer effektiven nach aktuellstem Stand der Technik militärischen Ausbildung, wird mit dem ORTC-Projekt ein neuer moderner Übungscampus, gebaut. Bestehende Gebäude, zum Teil noch aus den 1950er Jahren in den Übungscamps Aachen und Algier auf dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr werden mit neuen Einrichtungen ersetzt. Neben Unterkunftsgebäuden für Soldaten, Werkstatthallen für den Fahrzeugunterhalt mit angegliederten Abstellflächen, Verwaltungsgebäuden, Fitnesscenter und Truppenkantinen sind auch noch Einkaufsmöglichkeiten für den täglichen Bedarf während des Übungsaufenthalts, vorgesehen.
Unterteilt ist das Riesenprojekt in mehrere Phasen (1.1. bis 1.7.). Die Planung für die ersten zwei Phasen sei beauftragt und habe ein Volumen von rund 325 Millionen US-Dollar (rund 294 Millionen Euro). Seit 2021 wurde geplant, die Baufeldfreimachung und Erschließung erfolgte im 2023. Die Bauausführung ist von 2024 bis 2028 vorgesehen. Weitere Phasen werden ab dem Finanzjahr 2026 geplant.
















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