Bei der Vertreterversammlung der Raiffeisenbank Oberpfalz Nord-West eG in der Stadthalle Grafenwöhr war neben den Geschäftszahlen auch die geplatzte Fusion mit der Volksbank Raiffeisenbank Nordoberpfalz und der Raiffeisenbank Neustadt-Vohenstrauß Thema. Das teilte die Bank mit. Demnach ging Vorstandssprecher Joachim Geyer auf die Sondierungsgespräche mit den Nachbargenossenschaften ein und erklärte, sie seien aufgrund des ökonomischem und regulatorischem Umfelds und der Knappheit bei den Personalressourcen geführt worden. Nach dem Ende der Sondierungsphase Ende September 2022 habe man gemeinsam mit dem Aufsichtsrat entschieden, in Zukunft weiterhin als eigenständiges Bankinstitut zu agieren, so Geyer, "um den regionalen Fußabdruck unserer Genossenschaftsbank mit einer über 125-jährigen Geschichte nicht zu verlieren".
Vor wenige Tagen hatten die Vertreter der Volksbank Raiffeisenbank Nordoberpfalz für die Fusion mit der Raiffeisenbank Neustadt-Vohenstrauß gestimmt. Die Verschmelzung tritt rückwirkend zum 1. Januar 2023 in Kraft.
Doch zurück zur Raiffeisenbank Oberpfalz Nord-West eG und deren Geschäftsentwicklung: Die Bilanzsumme bewegt sich laut Vorstand mit 587 Millionen Euro nahezu auf dem Vorjahresniveau. Man lande somit im gesunden Mittelfeld der Größenklassen der Genossenschaftsbanken bayern- und deutschlandweit. Die Höhe der ausgereichten Kredite sei um fast zehn Prozent angestiegen und belaufe sich zum Ende des Jahres auf 290 Millionen Euro. Das Privatkundengeschäft, allen voran die Baufinanzierungen, spielte bei diesem Wachstum eine große Rolle. "Immerhin konnten wir mehr als 55 Millionen Euro an Immobilienfinanzierungen an unsere Bauherren ausreichen, um den Wunsch nach den eigenen vier Wänden realisieren zu können", freute sich Geyer. Die Nachfrage nach klassischen Baufinanzierungen habe mittlerweile aber spürbar nachgelassen, da sich im Vergleich zum Vorjahr wegen des schnellen Zinsanstiegs die monatliche Belastung für einen Wohnhausneubau nahezu verdoppelte. Der ausgewiesener Bilanzgewinn belaufe sich nahezu auf dem Vorjahresniveau.
Die Vertreterwahl findet alle vier Jahre statt. Bei einem Mitgliederstand von 10.141 Personen werden wie bisher 85 Vertreter gewählt.
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