Guteneck
16.04.2021 - 09:20 Uhr

Hohe Hürden für neue PV-Freiflächenanlagen

Photovolltaik-Freiflächenanlagen stoßen im Gutenecker Gemeinderat auf wenig Gegenliebe. Für künftige Genehmigungen werden hohe Hürden angesetzt.

Die Photovoltaik-Freiflächenanlage bei Oberaich soll die einzige dieser Größenordnung in der Gemeinde Guteneck bleiben. Künftig werden Anlagen nur noch für den Eigenverbrauch genehmigt. Bild: bnr
Die Photovoltaik-Freiflächenanlage bei Oberaich soll die einzige dieser Größenordnung in der Gemeinde Guteneck bleiben. Künftig werden Anlagen nur noch für den Eigenverbrauch genehmigt.

Nahezu wöchentlich treffen bei der Gemeinde Anfragen von verschiedensten Unternehmen nach geeigneten Gebieten für PV-Freiflächenanlagen ein. Für die Verwaltung und Bürgermeister Johann Wilhelm stellt sich jedes Mal die Frage, wie damit umgegangen werden soll. Um hier eine klare Linie zu finden, stand die Fassung eines Grundsatzbeschlusses für diesen Sachverhalt auf der Tagesordnung des Gemeinderates.

In der Gemeinde Guteneck wurde im vergangenen Jahr die PV-Freiflächenanlage in der Nähe der Ortschaft Oberaich mit einer Sondergebietsfläche von 9,71 Hektar ermöglicht. Diese stellt gegenüber den landwirtschaftlich genutzten Flächen im Gemeindegebiet einen Anteil von 0,5 Prozent dar. Im März ist eine weitere Anfrage der Firma Unien GmbH Mering eingegangen, die Grundstücke südlich von Pischdorf für PV-Anlagen im Auge hat. "Dies ist kein Sonderfall sondern gängiger Alltag", verdeutlichte Bürgermeister Wilhelm seine Ausführungen. Das ausgewählte Sondergebiet würde im festgesetzten Landschaftsschutzgebiet liegen und käme für eine solche Nutzung sowieso nicht infrage.

Auf Dächern okay

Der Gemeinderat war nun gefordert zu klären, wie künftig mit solchen Anfragen umzugehen ist. Das Thema wurde entsprechend kontrovers im Gremium diskutiert. Während der Großteil der Gemeinderäte sich grundsätzlich gegen weitere Freiflächenanlagen aussprach plädierte ein anderer Teil dafür, die Tür nicht gänzlich zuzuschlagen. Grundsätzlich spräche nichts gegen PV-Anlagen auf Gebäudedächern, aber in der Landschaft haben diese nichts zu suchen, so die einhellige Meinung. Und doch sollten Ausnahmen möglich sein. Wenn eine Anlage ausschließlich für die Erzeugung von Strom für den Eigenbedarf gebaut wird, sollte der Gemeinderat nicht dagegen sein, so das Argument der Befürworter. Dies würde die Größe der Anlage automatisch begrenzen.

Für Gemeinderätin Gertraud Schichtl stellte sich zudem die Frage, was passiert, wenn aus einem Landwirt ein Energiewirt werden soll. Kann dann die Gemeinde generell nein sagen?

Nur noch bei Eigenbedarf

Nach längerem Für und Wider fällte der Gemeinderat den Beschluss: Die Gemeinde Guteneck hat mit der Ausweisung von 9,71 Hektar Sondergebiet für Freiflächenphotovoltaikanlagen bereits einen großen Beitrag zur Energiewende geleistet. Durch die Errichtung weiterer PV-Freiflächenanlagen gehen langfristig gesehen wertvolle landwirtschaftliche Flächen verloren. Der Gemeinderat beschloss, keine weiteren PV-Freiflächenanlagen im Gemeindegebiet zuzulassen. Ausnahmen sind Anlagen nur für den Eigenverbrauch. In Landschaftsschutzgebieten ist die Errichtung solcher Anlagen grundsätzlich verboten. Es muss jeder Antrag einzeln beschieden werden. Bei einer Gegenstimme - Gertraud Schichtl wollte den Beschluss nicht mit tragen - wurde der Grundsatzbeschluss verabschiedet.

Nabburg08.04.2021

Als weiterer Punkt der Beratungen stand die Vergabe der Arbeiten zum feuerwehrtechnischen Umbau des Mannschaftstransportwagens der Feuerwehr Guteneck auf der Tagesordnung. Den Auftrag erhielt die Firma RDF-tec aus Waidhaus zum Angebotspreis von 11390 Euro. Die Kosten gehen zu Lasten der Feuerwehr. Ein gutes Ende nahm auch die Suche nach einem gebrauchten Löschfahrzeug für die Feuerwehr Weidenthal-Trichenricht. Die Vorstandschaft wurde fündig und hat ein geeignetes LF 8 für 20 000 Euro erworben. Der Gemeindeanteil liegt bei 10 000 Euro.

Der Bürgermeister gab weiterhin bekannt, dass sich der Beginn der Bauarbeiten für den Ausbau der Kreisstraße in Pischdorf um weitere zwei Monate verzögern wird. Jetzt wird mit Ende Juli geplant. Desweiteren ist am 21. April die Vorstellung der Planung für die Erschließung des Baugebietes Hütberg-Nord in Weidenthal geplant. Mit der Umsetzung wird im September gerechnet.

 
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