Schweren Herzens hatte sich der Vorstand des Musikzugs mit seinem Vorsitzenden Maximilian Stein entschlossen, das Fest abzusagen - zum ersten Mal in der 45-jährigen Vereinsgeschichte. Dem Team erschien es als zu schwierig, alle der Corona-Pandemie geschuldeten Auflagen und Vorschriften zu erfüllen und deren Einhaltung garantieren zu können. Bewusst wollte man nicht das Risiko eingehen, dass das Fest Ausgangspunkt zur Verbreitung des Coronavirus werden könnte, wie es bei den Bierfesten im Landkreis Tirschenreuth der Fall war. Maximilian Stein machte keinen Hehl daraus, dass die Festabsage ein großes Loch in der Kasse des Musikzugs bedeutet. Covid 19 hatte schon für den Ausfall des Osterkonzerts und der damit verbundenen Einnahmen gesorgt.
Nichtsdestotrotz ließ es sich das Organisationsteam nicht nehmen, sich am späten Samstagnachmittag, als das Fest eigentlich eröffnet worden wäre, vor dem Ostgiebel des Rathauses zu treffen und auf dem leeren Marktplatz mit einem „Pollerseidl“ darauf anzustoßen, dass man beim Marktplatzfest 2021 umso mehr durchstarten werde.
Zum Festtradition gehört es auch, dass am Sonntagvormittag auf dem Marktplatz ein Gottesdienst gefeiert wird, bei dem der Verein seiner verstorbenen Mitglieder gedenkt. Diesmal fand die Messe auf dem ehemaligen Sportplatz der SpVgg Weiße Erde statt. Zelebriert wurde sie vom aus Hirschau stammenden Pfarrer Herbert Mader, derzeit Dekan in Bad Kötzting. Da der Geistliche im Juli sein 25-jähriges Priesterjubiläum feiern konnte, gratulierte ihm namens seiner Heimatpfarrei Pfarrgemeinderatssprecher Laurenz Beck. Unter Leitung von Wolfgang Vögele sorgte der Musikzug, der seit Fasching erstmals wieder öffentlich auftrat, für eine gleichermaßen feierliche wie anspruchsvolle musikalische Gestaltung des Gottesdienstes. Beeindruckend insbesondere Leonard Cohens Halleluja.
Mit dem Hinweis auf das Coronavirus, das die Menschen im Moment im Griff habe, nannte Pfarrer Mader in seiner Predigt den Propheten Elias jemanden, der von Gott infiziert gewesen sei. Er habe mit Leidenschaft den Glauben an Gott neu in die Gesellschaft pflanzen wollen, hätten die Menschen doch Antikörper gegen Gott und den Glauben an ihn gebildet. Das Beispiel des sinkenden Petrus zeige, dass der Glaube Kraft und Halt gebe und eine Aversion gegen Gott fehl am Platze sei. Abgerundet wurde die Messe mit dem gemeinsam gesungenen „Großer Gott, wie loben dich“. Der Musikzug spielte danach als Zugabe den Marsch „Glückauf“.
















Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.