Die Überreichung der Bayerischer Justizmedaille für den Hirschauer Bernhard Luber fand in feierlichem Rahmen im Justizpalast in München im Beisein zahlreicher Gästen aus Politik, Justiz und Gesellschaft statt. Insgesamt wurden 14 Persönlichkeiten aus dem Freistaat – zehn Männer und vier Frauen – ausgezeichnet. „Sie alle haben sich – auf ganz unterschiedlichen Gebieten – weit über das gewöhnliche Maß hinaus für die Justiz, unseren Rechtsstaat und unsere Gesellschaft engagiert“, so Eisenreich. Ihnen allen dankte der Minister im Namen der Justiz dafür, dass sie ihre Freizeit eingesetzt hätten, „um anderen Menschen zu helfen und großartige Projekte voranzubringen.“
Bernhard Luber, dessen Justizlaufbahn im August 1971 als Azubi im mittleren Dienst am Amtsgericht München begann, hat offenkundig die Bayerische Justizverwaltung mit einem „großartigen Projekt“ vorangebracht. Justizminister Eisenreich würdigte den Hirschauer als „Erfinder des Justizverwaltungsportals“. Er habe dieses unter großem persönlichen Einsatz erfunden und entwickelt. Aus den Verwaltungsabteilungen sei es nicht mehr wegzudenken. Lubers Portal sei inzwischen zu einem Exportschlager geworden. Dem von ihm entwickelten Portal hätten sich ab 2006 mehrere Bundesländer, zum Beispiel Thüringen, Brandenburg und Sachsen-Anhalt angeschlossen.
Statistiken und Personalbedarf
Das justizinterne Portal bietet sowohl den Gerichten als auch den Staatsanwaltschaften spezielle Unterstützung in den Verwaltungsabteilungen. Im Vordergrund stehen das automatisierte Erstellen von Statistikfunktionen einschließlich der Personalbedarfsberechnung (PEBB§Y-Auswertungen), aber auch unter anderem Module für die Güterichter, Verwaltung und Prüfung der Notariate und Gerichtsvollzieherabrechnungen. Seit 1. Januar 2004 können auf dieses von Luber entwickelte Portal 123 Behörden zugreifen und ihren Personalbedarf an Richtern, Rechtspflegern, Beamten des mittleren Dienstes und Angestellten ermitteln. Dabei sind in den abrufbaren Daten eine ganze Reihe von Kriterien wie beispielsweise auch Fortbildungen, Krankheitsausfälle, Elternzeit, Verfahrenszugänge, Erledigungen usw. für jede Behörde – egal ob groß oder klein – individuell einkalkuliert.
Anwender mit einbezogen
Damit die Vorgaben des Ministeriums in den einzelnen Behörden praktisch umgesetzt werden können, hat Luber für das Erarbeiten der einzelnen Module bewusst nicht nur Programmierer, sondern von Anfang an auch Anwender einbezogen. Zur Einführung des Programms hat Luber rund 60 Schulungen für Anwender an der Bayerischen Justizakademie in Pegnitz gemacht. Bernhard Luber betont denn auch, dass die Erarbeitung des Justizverwaltungsportal unter seiner Federführung nur durch Teamwork gelingen konnte.
Die Bedeutung der Arbeit von Bernhard Luber unterstreicht auch Landtagsabgeordneter Harald Schwartz in seinem Glückwunschschreiben an Bernhard Luber, wie er selbst Oberpfalz-Medien mitteilte: „Ihr Portal hat die Justizwelt verändert und sich zum Exportschlager entwickelt.“ Auch Landrat Richard Reisinger und 3. Bürgermeister Hermann Gebhard übermittelten ihre Glückwünsche. Alle sind sich einig: Die Entwicklung des Portals sei eine "außergewöhnlich Leistung".
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