Generationen von Kindern erlernten hier das Schlittschuhlaufen, die kleine Eisfläche sorgte für einen wahren Eishockey-Boom im Ort. Auch in diesem Jahr bildete sich nach den starken Regenfällen zu Jahresbeginn und dem anschließenden Frost in der Senke der ehemaligen Hüll eine schöne Wasserfläche. Die Gemeinde Ursensollen will hier ein neues Baugebiet entwickeln, die Planer müssen da sehr aufpassen. Eine Hüll ist eine künstliche Wasserfläche, in der einst das Dachrinnenwasser für Mensch und Tier gesammelt wurde.
Der Urkataster Hohenkemnaths von 1835 weist in dem damals rund 30 Hofstellen zählenden Ort zwölf Hüllen auf. Die Jurahochfläche um Hohenkemnath und Ursensollen kannte mit Ausnahme der Quelle Frohmann-Brunnen südlich Ursensollen kein fließendes Wasser, weshalb sich die Menschen mit derartiger Vorratshaltung begnügen mussten. Erst der Bau der Wasserversorgung durch die Hohenkemnather Gruppe ab 1951 brachte hier für Mensch, Tier und Pflanzen eine Erleichterung.
Die Familie Hummel, ehemals. Hausnummer 17, hatte südlich des Ortes ihre Hüll. Irgendwann in den 1970er-Jahren wurde die Mulde verfüllt. Doch immer wieder, so auch heuer nach den starken Regenfällen zu Jahresbeginn und dem anschließenden Frost, bildet sich in der Senke der ehemaligen Hüll eine größere Wasserfläche. So war es oft auch in den Jahren zuvor.
Etwa im relativ strengen Winter 1996/97 war die kleine und, was für die Eltern wichtig war, ungefährliche Wasserstelle ein Eldorado für die Kinder. Nach einem Wandertag der damaligen Volkschule im Sommer 1960 kühltten sich manche der Kinder in der Brühe der Lipp'n Hüll ab. Heute würden manche Eltern Sturm laufen, wenn die Lehrkräfte so ein Schlammbad erlauben würden.
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