Illschwang
21.10.2021 - 11:28 Uhr

Spatenstich für ungewöhnliches Mehrfamilienwohnhaus in Illschwang

Mit einem mehrgeschossigen Wohngebäude mit zehn Wohneinheiten schafft die Gemeinde Illschwang, abweichend von den üblichen Einfamilienwohnhäusern, für Interessenten eine völlig neue Möglichkeit eines neuen Zuhauses.

Zum Spatenstich trafen sich (von links) Architekt Martin Kunert, Bürgermeister Dieter Dehling, Josef Margraf, Michael Rädle und Hermann Weiß. Bild: no
Zum Spatenstich trafen sich (von links) Architekt Martin Kunert, Bürgermeister Dieter Dehling, Josef Margraf, Michael Rädle und Hermann Weiß.

Illschwang geht neue Wege, um Wohnraum zu schaffen. Ein Wohngebäude für gleich zehn Parteien wird im Baugebiet Sandäckerweg III in der Franz-Wehrl-Straße auf einer Grundstücksfläche von 1410 Quadratmetern entstehen. Insgesamt kann eine Wohnfläche von 699 Quadratmetern genutzt werden. Der umbaute Raum beträgt 3770 Kubikmeter. Die zehn Wohneinheiten haben Größen zwischen 46 und 89 Quadratmetern. Das Gebäude wird in Massivbauweise mit Ziegeleindeckung errichtet, hieß es beim Ortstermin. Den Spatenstich nahmen die drei privaten Investoren Josef Margraf, Michael Rädle und Hermann Weiß sowie Bürgermeister Dieter Dehling und Architekt Martin Kunert vor.

Durchmischung der Wohnformen

Bei dieser Gelegenheit erläuterte Kunert die geplante Baumaßnahme. Die planungsrechtlichen Grundlagen legte die Gemeinde bereits im Jahr 2018 mit der Bauleitplanung für Sandäckerweg III. Die Räte wollten in diesem Baugebiet eine Durchmischung unterschiedlicher Wohnformen. Neben den klassischen Einfamilienwohnhäusern sollte erstmals in einem Illschwanger Baugebiet eine mehrgeschossige Wohnbebauung möglich sein. Ein weiteres wichtiges Ziel war die Reduzierung des Flächenverbrauchs. Die Umsetzung des Projekts nimmt jetzt die Bauherrengemeinschaft Margraf, Rädle und Weiß in Angriff. Die drei Illschwanger wollen in den nächsten eineinviertel Jahren die Baumaßnahme in die Tat umsetzen, heißt es. Alle Wohnungen verfügen über einen Balkon oder eine Terrasse in Süd-West-Ausrichtung. Der gesetzlich vorgeschriebene Anteil an barrierefreien Wohnungen wird erfüllt, bei Bedarf können sie auch behinderten- oder rollstuhlgerecht ausgeführt werden. Rund 70 Prozent der Wohnungen sollen als Eigentumswohnungen vermarktet werden. Zu allen Wohnungen gehört auf dem Grundstück eine Garage oder ein Stellplatz.

Energieeffiziente Bauweise

Der Architekt ging auf die energieeffiziente Bauweise ein, die ebenfalls im Fokus steht. Die Eigentümer können eine Bezuschussung und eine Förderung über den KfW Standard 55 geltend machen. Die Heizenergie wird durch ein in unmittelbarer Nähe befindliches Biomassekraftwerk in Form einer Nahwärmeversorgung erzeugt. Bei der Errichtung des Wohngebäudes ist es den Bauherren wichtig mit regionalen Handwerkern und Dienstleistern zusammenzuarbeiten. Bei der Planung, so die Bauherren, wurde darauf geachtet, dass sich das Gebäude an die unmittelbar angrenzende Einfamilienhausbebauung anpasst. Deshalb besteht das Projekt aus drei einzelnen Gebäudeteilen, die über zwei Treppenhäuser verbunden sind. Diese Teile sind sowohl in der Lage als auch in der Höhe versetzt. Ein ungewöhnlicher Anblick.

Bürgermeister Dieter Dehling zeigte sich erfreut, dass die Gemeinde auf diese Weise ihr Spektrum für das Angebot an Grundstücken und Wohnungen erweitern kann. "Die Nachfrage nach Single-Appartements sowie altersgerechten und barrierefreien Wohnraum ist sehr hoch und steigt noch an. Nicht jeder will ein eigenes Haus." Dehling begrüßte auch die Nutzung einer einer Heizanlage mit Hackschnitzeln aus der Region.

Theuern bei Kümmersbruck23.09.2021
Ansicht des Mehrfamilienwohnhauses mit Balkonen und Terrassen aus der Süd-West Richtung. Grafik: Architekturbüro Kunert
Ansicht des Mehrfamilienwohnhauses mit Balkonen und Terrassen aus der Süd-West Richtung.
 
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