Die Stadtwache Kemnath hatte anlässlich des 88. Geburtstags von Heiner Dworzak ein besonderes Geschenk vorbereitet. "Als Gründungsmitglied, Turmwächter und für dein unermüdliches Engagement ernennen wir dich zum Ehrenmitglied", verkündete Stadthauptmann Volkmar von Schönreuth (Volkmar Legat) beim einem Umtrunk in der Turmstube. Strahlend nahm der Jubilar die große Ehrenurkunde entgegen, die "Gefechtsmaler" Rainer Sollfrank vorbereitet hatte.
2004 wurde die Stadtwache anlässlich der Schlacht von Schwarzenreuth gegründet. Seitdem ist Dworzak fester Bestandteil der Gruppe. Als "Heiner vom Schlossberg" kümmert er sich um die Turmstube, fertigt Schwerter und Schilder aus Holz an. Bei den Stadtführungen verkörpert er am Trautenbergstift den "Bruder Josef".
Dworzak wurde am 25. Juni 1934 in Troppau, dem heutigen Opava, einer Stadt in der mährisch-schlesischen Region in Tschechien geboren. Während des Zweiten Weltkriegs wurde er von tschechischen Soldaten von seiner Familie getrennt und mit anderen Kindern in einem Lager festgehalten. Nach der Befreiung durch die Amerikaner floh er mit seiner Großmutter nach Schwandorf. "Mit dem Ochsenwagen kamen wir nach Haidhügl", blickt er zurück. Mit 17 zog Dworzak ins Ruhrgebiet, um als Bergmann zu arbeiten. In der Zeche Hagenbeck arbeitete er mit dem späteren TV-Moderator Dieter Thomas Heck zusammen.
Als die Zeche geschlossen wurde, zog er mit Frau und Kindern zurück ins Kemnather Land, ging 1970 als Heizer und Rangierer zur Bahn. Seinem Hobby, der Schreinerei, geht der 88-Jährige auch heute noch nach. "Wir sind sehr froh, dass wir dich haben", sagte Legat. "Ich bleibe euch bis zu meiner Ewigkeit erhalten", meinte der 88-Jährige.
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