Wieder einmal stand das Thema Westumgehung auf der Tagesordnung des Kümmersbrucker Gemeinderats. Die SPD-Fraktion mit ihrem Sprecher Werner Cermak brachte einen Antrag an die Bayerische Staatsregierung ein. Das zuständige Verkehrsministerium wird darin aufgefordert, die Westumgehung in ihrer Dringlichkeit "neu zu bewerten, vorzuziehen und baldmöglichst zu bauen". Die SPD stellt fest, dass seit dem Bürgerentscheid vor zwei Jahren (www.onetz.de/-d1782601.html) keine Verbesserung der Verkehrsverhältnisse eingetreten sei. Im Gegenteil: Die gegenwärtige Verkehrsbelastung sei "für die Anwohner nicht mehr zumutbar".
Bürgerentscheid: Mehrheit sagt Nein zur Umgehung Kümmersbruck
Derzeit nicht oberste Priorität
Am 24. September 2017 hatte eine knappe Mehrheit der Gemeindebürger den Bau der Westumgehung in kommunaler Sonderbaulast abgelehnt. Durch eine Aufkündigung des entsprechenden Vertrags am 17. Juni dieses Jahres durch die Gemeinde kann aber der Freistaat die Straße in eigener Zuständigkeit bauen. Allerdings hat die Ortsumgehung Kümmersbruck im Straßen-Ausbauplan der Regierung nur Dringlichkeitsstufe 2. "Das bedeutet, dass der Bau erst nach 2025 geplant ist", heißt es im SPD-Antrag.
Bürgermeister Roland Strehl betonte, dass aus seiner Sicht die Entscheidung der Bürger 2017 richtig war. Auf 35 Millionen Euro beziffert das Verkehrsministerium die Baukosten für die Umgehung. "Die Gemeinde wäre weder finanziell noch personell in der Lage gewesen, diese Aufgabe zu stemmen", erklärte Strehl.
Er informierte den Gemeinderat über ein Treffen mit dem Bayerischen Verkehrsminister Hans Reichart (www.onetz.de/2914118) bei dem dieser kürzlich eine neue Überprüfung der Dringlichkeit der Westumgehung für 2020 in Aussicht gestellt habe. Strehl wies auch darauf hin, dass die Empfehlungen zur Verkehrsplanung, die das städtebauliche Entwicklungskonzept (ISEK) fertiggestellt habe, in den nächsten Monaten in Auftrag gegeben werden. "Wir müssen uns hier auf den Weg machen."
Für die SPD meldete sich Alt-Bürgermeister Richard Gaßner zu Wort. Das Thema Westumgehung habe in rund 20 Jahre seiner Amtszeit als Bürgermeister von Kümmersbruck begleitet. Die Wohnungsnot im Raum Amberg wird nach Gaßners Ansicht auch im Vilstal immer mehr Baugebiete entstehen lassen. Die Folge: Der Verkehr in der Ortsdurchfahrt werde weiter zunehmen. Eine Umgehung würde viele Möglichkeiten der innerörtlichen Entwicklung eröffnen, ist Gaßner überzeugt. Beispiele seien der Bau eines zweiten Geh- und Radweges ab der Sandstraße bis zur Vilsbrücke, mehr Raum für den ruhenden Verkehr und mehr Grünanlagen. Auch bestehe die Chance, durch weniger Verkehr Leerstände entlang der Ortsdurchfahrt zu bekämpfen.
Mit einer Mehrheit von 14 Stimmen und damit auch vier aus den Reihen der CSU wurde der Antrag an das Ministerium angenommen.













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