Lockenricht bei Neukirchen
15.05.2023 - 16:41 Uhr

SPD-Kreistagsfraktion in Lockenricht: Sanfte Übernahme eines Karosserie- und Lackierbetriebs

von mfh

Der Bestand an Handwerksbetrieben im Bereich der Handwerkskammer Niederbayern/Oberpfalz ist ziemlich konstant geblieben. Von 2021 auf 2022 wurde sogar ein Plus von 1,2 Prozent ausgewiesen. Trotz dieses positiven Ergebnisses darf man nicht vergessen, dass die Betriebe der Babyboomer jetzt für Nachfolger bereitstehen. Der DIHK-Report (Deutsche Industrie- und Handelskammer) zur Unternehmensnachfolge von 2022 zeigt einer Umfrage zufolge als größtes Problem, einen geeigneten Nachfolger zu finden. Keine Schwierigkeiten mit einer reibungslosen Übernahme hatte die Lackiererei Hufnagel in Lockenricht. Das war auch der Grund für die SPD-Kreistagsfraktion, den Betrieb zu besuchen und sich nach deren Vorgehen zu erkundigen.

Im Dezember 1997 hatte Manfred Hufnagel den Karosserie- und Lackierbetrieb in einer neu erbauten Werkstatt in Lockenricht gegründet. Im Laufe der Jahre wurde der Fachbetrieb mehrfach ausgezeichnet. Die Adresse wurde weit über die Landkreisgrenzen hinaus bekannt, als Anlaufstelle für seine saubere Arbeit. Eine wichtige Stütze des Betriebs war für viele Jahre Nikolaus Hahn. Wie Manfred Hufnagel berichtete, war es für ihn wichtig, sich rechtzeitig um einen Nachfolger zu kümmern. Und für Nikolaus Hahn war es Glücksfall und Ehre zugleich, seinen ehemaligen Ausbildungsbetrieb in die Zukunft zu führen. Sie vereinbarten die offizielle Übergabe zum 1. Januar, hieß es.

Manfred Hufnagel wird noch einige Zeit als Mitarbeiter zur Verfügung stehen, ebenso seine Frau Andrea, die die Aufgaben im Büro an Helena, die Ehefrau von Nikolaus Hahn, weitergeben wird. Familienbetrieb bleibt also Familienbetrieb. Diese reibungslose Übergabe, die für viele Kunden fast unbemerkt vonstattenging, war für den ehemaligen und den neuen Besitzer wichtig.

Immerhin spricht der DIHK-Report von fehlenden Finanzierungsmöglichkeiten als zweitschwierigste Barriere für eine Betriebsübernahme. Christian Sperber, stellvertretender Bürgermeister von Neukirchen, begrüßte die Vorgehensweise: „Ich finde es gut, dass es weiter geht. Der Betrieb ist eine Bereicherung für das Dorf und für die Gemeinde.“ Der stellvertretende Landrat Michael Rischke erweiterte die Bedeutung auch für den Landkreis. Es sei wichtig, dass Betriebsstrukturen auf dem Land erhalten bleiben. Und Winfried Franz formulierte weitere Besuchspläne der SPD-Kreistagsfraktion so: „Man muss nicht immer große Firmen besuchen. Interessantes findet man oft in den kleinen Betrieben.“

 
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