Vor Kurzem stand im Landratsamt Bayreuth der traditionelle und im Turnus von zwei Jahren stattfindende Landkreisempfang mit Kulturpreisvergabe auf dem Programm. Die Preise gingen laut einer Mitteilung des Landratsamts zum einen – in Anerkennung ihrer besonderen Verdienste auf dem Gebiet der darstellenden Kunst – an die Mehlmeisler Dorfkomödie mit ihrer Vorsitzenden Manuela Ehlich.
Bereits vor weit über 100 Jahren seien in Mehlmeisel Laientheaterstücke gespielt und Operetten aufgeführt worden. Seit 1993 habe sich die Mehlmeisler Dorfkomödie wieder dieser alten Tradition erinnert und mit dem Laientheaterspiel begonnen. In den über 30 Jahren des Bestehens der Theatergruppe seien 25 abendfüllende Theaterstücke sowie mehrere Einakter und komödiantische Zwiegespräche gezeigt worden.
"Seit mehr als 30 Jahren ist die Laienspielgruppe bestrebt, mit viel Engagement und Herzblut auf hohem künstlerischem Niveau ihre ländlich-dörfliche Kultur zu pflegen und lässt dabei auch des Öfteren den örtlichen Dialekt mit einfließen", heißt es in der Mitteilung weiter. Die Ansprüche an die Stücke, die Regie und die Laienschauspieler, aber auch den Bühnenbau und das Bühnenbild sowie die Beleuchtung, die Beschallung, die Ton- und Lichteffekte sind demnach dabei von Jahr zu Jahr gestiegen. Die Theaterstücke seien zudem sehr personalintensiv, so seien beispielsweise beim „Brandner Kaspar“ über 40 Akteure im Einsatz. Je nach Stück würden auch Livemusik und Gesang dargeboten. Die Kartennachfrage für die Aufführungen lasse die Beliebtheit der Laienspielgruppe erkennen. Alle Vorstellungen der vergangenen Spielzeiten seien ausnahmslos im Vorverkauf ausverkauft gewesen, mehr als 1200 Besucher je Spielzeit seien gekommen.
30. Jubiläum
Im September 2023 feierte die Mehlmeisler Dorfkomödie 30. Jubiläum. Dazu zeigten die Laienschauspieler eine Neuauflage des Stücks "Brandner Kaspar", das sie bereits neun Jahre zuvor aufgeführt haben. Zum Jubiläum hatte Regisseur und "Boandl"-Darsteller Marco Fuchs die Beweggründe für die Neuauflage verraten: Immer wieder hätten Leute gefragt, wann und ob die Gruppe das Stück, "das uns überregional bekannt gemacht hat", noch einmal spiele.
Zugpferd bei der Gründung der Theatergruppe war Martin Schinner: Er hatte schon in den 1980er Jahren jeweils zur Kirchweih kurze Sketche in der Turnhalle Mehlmeisel aufgeführt. Befreundete Kirwa-Burschen machten damals mit und Schinner setzte sich zum Ziel, nach der Kirchweih 1993 ein echtes Theaterstück in der Turnhalle aufzuführen. Unterstützung gab es von der befreundeten Helenesia Mehlmeisel.
Unterstützung für Kulturschaffende
Die Mehlmeisler Dorfkomödie gab bei der Preisübergabe eine Kostprobe ihres Könnens mit der Präsentation einer Szene des Stücks „Der Brandner Kaspar“, heißt es in der Mitteilung aus dem Landratsamt Bayreuth. Bayreuths Landrat Florian Wiedemann betonte demnach, dass die Städte, Märkte und Gemeinden als Heimat der Menschen, die hier wohnen, auch die Quelle für das kulturelle und soziale Leben sind: „Die kommunale Ebene steht für nahen Lebensraum, starken Zusammenhalt und Identität sowie starke Wurzeln. – Sie sind Kraftquell für unsere Bürgergesellschaft“, wird er in der Mitteilung zitiert.
Mit dem Kulturpreis möchte der Landkreis demnach Kulturschaffende unterstützen, auf Künstler und Kreative sowie im Kulturbereich Engagierte aufmerksam machen, ihre Leistung würdigen und sie in den Fokus rücken. In diesem Jahr wurden zwei jeweils mit 1500 Euro dotierte Förderpreise vergeben, bedacht wurde auch der Verein Waldstock Kultur, der das Waldstock-Festival für Jugendliche auf einer Waldlichtung auf dem Pegnitzer Schlossberg veranstaltet. Der Verein bietet unter dem Namen „Filmstock“ auch kostenlos Filme in Form von „Open-Air-Kino“ an.




















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