Einstimmig beschloss das Gremium in der jüngsten Sitzung, die Widmung dieser Fläche als Teil der Ortsstraße aufzuheben und sie damit dem Verkehr zu entziehen. Zum Hintergrund: Diese Fläche soll für einen Spielplatz verwendet werden. Anliegerin Andrea Böhm befürchtet aber, dass Lastwagen dann nicht mehr in die Zufahrt ihres Anwesens einbiegen könnten, falls sich in der Zukunft dort wieder ein Betrieb ansiedeln sollte. Sie beruft sich auf Gewohnheitsrecht und frühere Zusagen. Im Zuge der Dorferneuerung entwickelte sich ein langwieriger Konflikt, wobei auch rechtliche Schritte eingeleitet wurden. Der neu formierte Bauausschuss nahm sich der Sache an, besichtigte Anfang Juni die Örtlichkeiten und legte einen Kompromissvorschlag vor: So soll auf der Teilfläche ein zwei Meter breiter Schotterrasen entstehen, der beim Ein- und Ausfahren mit genutzt werden kann. Ein Zaun soll den Spielbereich abschirmen. Gleichzeitig soll eine gemauerte Säule auf dem Grundstück des Böhm-Anwesens auf Stadtkosten versetzt werden.
Bürgermeister Stefan Grillmeier sprach jetzt von einem Dauerthema, schon der vorherige Stadtrat habe sich ausführlich mit der Thematik befasst. Nun habe man Zugeständnisse gemacht und es sei sichergestellt, dass eine Zufahrt zu dem Anwesen mit Lkws weiterhin möglich wäre. Deutlich machte er aber auch nochmals, dass es sich bei der Fläche um städtischen Grund handele. Zu einem beim Ortstermin von ihm angebotenen Gespräch mit Andrea Böhm sei es nicht gekommen, aber die Rechtsvertretung habe Kontakt mit der Stadt aufgenommen. Der Inhalt des Schreibens werde nun geprüft.
Die Sprecher aller Fraktionen begrüßten den Kompromissvorschlag. „Damit müssten alle leben können“, meinte Bernhard Thoma (Freie Wähler). Heribert Hegen (Wählergemeinschaft Zukunft Stadt Mitterteich) erinnerte daran, dass er den Kontakt zu Andrea Böhm gesucht und sie zum Ortstermin dazugeholt habe. Es liege nun an ihr, ob es eine außergerichtliche Einigung gibt oder nicht. „Wenn wer mit dem Kopf durch die Wand will, dann soll er das tun“, so Hegen. Stefan Grillmeier stellte abschließend klar, dass die Sicherheit der Kinder Vorrang vor dem Schwerlastverkehr habe.
Beim Punkt „Wünsche und Anregungen“ knüpfte Pechofens Ortssprecher Herbert Böhm noch einmal an das Thema an und bedankte sich im Namen der Dorfgemeinschaft beim Stadtrat für den einstimmigen Beschluss. Weiter berichtete Böhm, dass die „Gegenpartei“ weiter mit dem Pkw über die besagte Fläche fahre. „Kann man das unterbinden?“ Bürgermeister Grillmeier erwiderte, dass die Entwidmung zwar jetzt beschlossen sei. „Aber solange das nicht rechtskräftig ist, ist es zu dulden.“
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