Oberviechtach
14.12.2021 - 10:21 Uhr

Hospizinitiative der Caritas im Landkreis Schwandorf begleitet auch Kinder in Trauer

Trotz der Einschränkungen in der Corona-Pandemie kann die Hospizinitiative der Caritas im Landkreis Schwandorf auf einen Pool von 85 Ehrenamtlichen setzen. Für trauernde Kinder gibt es im Januar 2022 ein besonderes Angebot.

Eine Aktion in der Sparte „Kindertrauerbegleitung“ bietet die Hospizinitiative der Caritas am 8. Januar 2022 mit einer Esel-Wanderung entlang am Fluss Regen bei Nittenau an. Bild: kmo
Eine Aktion in der Sparte „Kindertrauerbegleitung“ bietet die Hospizinitiative der Caritas am 8. Januar 2022 mit einer Esel-Wanderung entlang am Fluss Regen bei Nittenau an.

Die Hospizinitiative der Caritas im Landkreis Schwandorf gibt es mittlerweile seit 22 Jahren. Schwerkranke und Trauernde erfahren hier wertvolle Hilfe. Die beiden Koordinatorinnen, Manuela Singer-Bartos aus Schönsee und Sonja Dirscherl, wohnhaft im Landkreis Regensburg, haben nach dem "aufregenden und turbulenten Jahr 2020" auch heuer neue Herausforderungen gemeistert.

"Fast zwei Jahre sind jetzt schon geprägt von der Corona-Pandemie und ihren oft drastischen Auswirkungen auf die Patienten und deren Angehörigen", heißt es in der Presseerklärung. Die Ehrenamtlichen der Hospizinitiative würden aber alles versuchen, "so normal wie möglich die Sterbebegleitungen weiter zu machen. Doch immer wieder wurden wir alle in unserer Arbeit unterbrochen, mussten aufhören und warten". Trotzdem seien sie den Betroffenen und deren Familien Halt und Stütze gewesen: "Sie konnten Sicherheit vermitteln und einfach nur in einer schweren Zeit für sie Dasein."

Lehrgang nicht mehr in Präsenz

Die Initiative habe trotz erneuter Pandemie-Einschränkungen wieder einiges auf den Weg gebracht. 2021 wurde eine weitere Kinderhospizbegleiterin und auch eine Kindertrauerbegleiterin ausgebildet. Im September startete der Qualifizierungskurs für acht neue Hospizbegleiterinnen, der aber aktuell zum Online-Kurs umstrukturiert werden musste. "Generell wurde heuer die Organisation der Zusammentreffen so angepasst, dass die Hygiene-Richtlinien eingehalten werden konnten", betont die Schönseerin Manuela Singer-Bartos. Auch die Supervisionen hätten zum Teil stattgefunden, sowie "ein wunderschöner Fortbildungstag und auch unser gern besuchter Hospiztag". Dieser war mit einem Besuch des Natur-Friedhofes in Stefling verbunden. Im März konnte auch der "Gottesdienst für Trauernde" in der Stadtpfarrkirche Oberviechtach angeboten werden.

"Die Ehrenamtlichen sind unser Herzstück", so die beiden Koordinatorinnen, "wir möchten uns bei allen bedanken, für die vielen Stunden der Unterstützung, ihren Ideenreichtum und das Engagement." Ihre Dankbarkeit wollen sie den 85 ehrenamtlichen Hospizbegleitern im Landkreis Schwandorf heuer mit einem Rosenkranz als Weihnachtsgeschenk zeigen, gesegnet vom Nittenauer Pfarrer Adolf Schöls. Der Dank gelte aber auch den Familien, "die uns ihr Vertrauen entgegen gebracht haben, was sicherlich nicht oft leicht ist". Unterstützung erfahre die Hospizinitiative auch von Spendern und Fördermitgliedern.

Aktion für trauernde Kinder

Im Ausblick auf das neue Jahr fällt besonders eine Aktion für Kinder auf, welche mit dem Tod eines nahestehenden Menschen konfrontiert wurden und dabei sind, das Gefühl der Trauer zu verarbeiten. "Trauern ist eine natürliche Reaktion auf den schmerzhaften Verlust und ein langer, individueller Prozess", bekräftigt Sonja Dirscherl. Die Hospizinitiative möchte dabei unterstützen und bietet als offenes Trauerangebot eine Esel-Trauerwanderung für Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren an. Termin: 8. Januar von 13 bis circa 16 Uhr. Die Initiatoren wollen ab Nittenau einen Spaziergang entlang am Fluss Regen unternehmen und dabei der Trauer Raum geben, zuhören, reden oder einfach nur mit den Eseln im Gleichschritt laufen. Die Kindertrauerbegleiterinnen stehen den jungen Teilnehmern in dieser Zeit zur Seite. Das Angebot ist kostenfrei, es werden jedoch gerne Spenden entgegengenommen.

Das Büro der Hospizinitiative befindet sich in Nittenau. Über die Caritas-Sozialstation Oberviechtach (Nunzenrieder Straße 14) kann jederzeit ein Kontakt hergestellt werden. Dabei spielt es keine Rolle, ob und von welchem Pflegedienst jemand zu Hause betreut wird. Und auch in den Heimen und Krankenhäusern sind die ehrenamtlichen Hospizhelfer bei Bedarf gerne zur Stelle.

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Pfarrer Adolf Schöls segnet die Rosenkränze für die ehrenamtlichen Hospizbegleiter. Bild: Adolf Schöls/exb
Pfarrer Adolf Schöls segnet die Rosenkränze für die ehrenamtlichen Hospizbegleiter.
Hintergrund:

Hospizinitiative der Caritas im Landkreis Schwandorf

  • Die Hospizinitiative wird im Jahr 1999 von den Caritas-Sozialstationen im Landkreis gegründet.
  • Die aktuell 85 ehrenamtlichen Hospizbegleiter sind für Sterbende und unheilbar kranke Menschen sowie für deren Angehörige da.
  • Angebot der Kindertrauerbegleitung: Am 8. Januar von 13 bis 16 Uhr Eselspaziergang ab Nittenau am Regen entlang. Die Begleiterinnen geben dabei der Trauer einen Raum beim Zuhören, Reden oder einfach nur beim Gleichschritt laufen mit den Eseln. Eine Anmeldung ist notwendig.
  • Kontakt per Telefon 09436/3009313 oder im Internet hospiz[at]caritas-sad[dot]de bzw. unter www.caritas-sad.de.
 
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