Das ganze Haus der Eheleute Christine und Erich Graf dient als Atelier, an den Wänden hängen unzählige Bilder, Miniaturen oder großflächige Gemälde – meist sind Tiere oder Landschaften zu sehen, Städteansichten. Wer in Poppenricht ortskundig ist, der erkennt auch dieses oder jenes Detail. Zum Beispiel einen alten Stadel, wie er vor vielen Jahrzehnten ausgesehen hat. Erich Graf feierte vergangenen Freitag seinen 75. Geburtstag.
Am 22. April 1947 kam Graf in Sulzbach-Rosenberg zur Welt, lernte nach der Schulzeit Maler und Dekorateur. Gut erinnert er sich daran, wie er vor etwa 70 Jahren einem Poppenrichter Maler über die Schulter geschaut hat. Bereits da sei bei ihm der Gedanke aufgekommen: „Ich will malen“. Verwirklichen konnte Erich Graf das aber erst 1980, da ließ er seinen erlernten Beruf hinter sich und machte sich selbständig als Maler, fertigte vorwiegend Bilder mit Tieren, Landschaften, Dorf- oder Städteansichten.
Unter Kunsthändlern hatte Erich Graf bald einen Namen, fertigte unter einem Pseudonym auch Auftragsarbeiten. 1983 heiratete er seine Ehefrau Christine, die einer Künstlerfamilie entstammt und als Malerin ihren eigenen Stil entwickelt hatte. Die Eheleute sind gut im Geschäft, über einen Frankfurter Kunsthändler werden ihre Arbeiten teilweise international vermittelt. Corona-bedingt sei die Nachfrage nach Gemälden jedoch rückläufig. Und dann kam auch noch ein Wasserschaden in der Galerie am Roßmarkt in Amberg hinzu.
Die Grafs haben drei Kinder und mittlerweile auch drei Enkelkinder. Derzeit plant das Maler-Paar eine Vernissage über Pfingsten in der Poppenrichter Schule. Bei einem weit über die Poppenrichter Gemeindegrenzen hinaus bekannten Bürger machte Bürgermeister Hermann Böhm beim 75. Geburtstag eine Ausnahme und gratulierte „außertourig“, versicherte aber, dass die Gemeinde Poppenricht in fünf Jahren zum „runden Geburtstag“ sicher erneut gratulieren werde.
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