Bis zur Eingemeindung des Ortsteils in Pressath im Jahr 1978 stand Johann Römisch zwölf Jahre lang als Bürgermeister an der Spitze von Dießfurt. Danach vertrat er seinen Geburtsort weitere sechs Jahre im Pressather Stadtrat. Bis zu seinem Ruhestand war er bei der Kommune beschäftigt. Durch sein lebenslanges Engagement prägte er das örtliche Vereinsleben maßgeblich mit.
Johann Römisch hatte durch die schrecklichen Kriegserlebnisse in russischer Gefangenschaft sein Leben lang nie vergessen, wie wichtig Kameradschaft und Hilfsbereitschaft sind. "Tut's zam halten", das habe sein Vater immer gesagt, erinnert sich einer seiner beiden Söhne, Hermann Römisch. "Zusammenhalten" – dieses Lebensmotto hat Johann Römisch selbst vorgelebt.
Dießfurter Feuerwehr unterstützt
Unter anderem bei der Feuerwehr stellte er sich in den Dienst der Allgemeinheit: Das Ehrenmitglied war Schriftführer, Kommandant und Vorsitzender. In seiner Amtszeit als Bürgermeister hatte Römisch die Belange der Dießfurter Wehr unterstützt. In Erinnerung bleibt die Verwirklichung des neuen Feuerwehrgerätehauses und die Anschaffung des Feuerwehrautos.
Vereinsarbeit lag Johann Römisch am Herzen. Erhard Walberer aus Pressath, selbst Ehrenvorsitzender des FC Dießfurt, kommt ebenfalls auf das Lebensmotto des verstorbenen Gründungs- und Ehrenmitglieds zu sprechen. "Wir müssen zam halten", das habe Römisch in Gesprächen immer wieder betont. Vor allem jetzt sieht Walberer darin einen Appell – eine Mahnung an die Nachkommen, keinen Krieg zu führen. Römisch habe sein "eisener Wille" und sein "Gottvertrauen" ein Leben lang geleitet.
Aus dem Schulhaus wird ein Sportheim
In seinem Amt als Bürgermeister in Dießfurt habe er es "durch seine Überzeugungskraft und Hartnäckigkeit" geschafft, das damalige Schulhaus in ein Sportheim umzuwandeln. "Das ist sein großer Verdienst", sagt Walberer. Auch die beiden verstorbenen Brüder von Römisch seien eine große Stütze für den Verein gewesen.
Römisch war bei Veranstaltungen ein gern gesehener Gast. Frühschoppen am Stammtisch gehörte für ihn einfach zur Geselligkeit dazu. Bis zu seinem 90. Geburtstag war er "recht gut" unterwegs, beschreibt sein Sohn. Nach und nach hinterließ das hohe Alter krankheitsbedingt Spuren. Seit eineinhalb Jahren lebte Römisch bis zu seinem Tod am 5. November 2023 im Altenheim. Dort starb er im Alter von 97 Jahren. Er hinterlässt eine Frau, drei Kinder, vier Enkel und drei Urenkel.
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