Schmidmühlen
29.09.2023 - 14:07 Uhr

Einfärbe-Systeme sichern Geldautomaten der Raiffeisenbank Unteres Vilstal

Immer häufiger schlagen in Bayern Geldautomaten-Sprenger zu. Die Täter sind hochprofessionell organisiert und meist schon auf der Flucht, wenn die Polizei eintrifft. Die Raiffeisenbank Unteres Vilstal trifft Vorkehrungen.

Die Raiffeisenbank Unteres Vilstal sichert die Geldbestände in den Automaten zusätzlich mit Einfärbe-Systemen (von links): Kriminalhauptkommissar Wolfgang Sennfelder von der Kripo Amberg, Bankvorstand Michael Doblinger, sowie die Orga-Leute Sebastian Hummel und Nina Friedrich. Bild: bö
Die Raiffeisenbank Unteres Vilstal sichert die Geldbestände in den Automaten zusätzlich mit Einfärbe-Systemen (von links): Kriminalhauptkommissar Wolfgang Sennfelder von der Kripo Amberg, Bankvorstand Michael Doblinger, sowie die Orga-Leute Sebastian Hummel und Nina Friedrich.

Die Täter gehen beim Sprengen der Geldautomaten äußerst rücksichtslos vor. Um sich vor ihnen zu schützen, rüsten die Banken die Automaten mit aktiven Einfärbe-Systemen und anderen Sicherheitsvorkehrungen nach. So auch die Raiffeisenbank Unteres Vilstal mit ihren Geschäftsstellen in Schmidmühlen, Rieden, Ensdorf und Ebermannsdorf. Das Institut baute die Sicherung seiner Bargeldbestände in den Geldautomaten in enger Zusammenarbeit mit der Kriminalinspektion Amberg durch weitere Komponenten aus.

Bei einem Termin vor Ort in Schmidmühlen besprachen Kriminalhauptkommissar Wolfgang Sennfelder und Bankvorstand Michael Doblinger die zusätzlichen Sicherungsmaßnahmen der Geldautomaten. "Die Täter, meist in sogenannten Tape-Banden organisiert, wählen gezielt Automaten auf dem Land und in der Nähe von Autobahnen aus", erklärte Sennfelder. In Bayern habe es im vergangenen Jahr 36 Sprengungen von Geldautomaten gegeben, heuer seien es bisher 13.

Wie Vorstand Michael Doblinger betonte, ist ein dichtes Netz an Geldautomaten ein wesentlicher Bestandteil, um den Auftrag der Bargeldversorgung in der Bevölkerung zu erfüllen. Allerdings sorgten auch in der Oberpfalz immer wieder Sprengungen von Geldautomaten für Aufsehen. Doblinger erinnerte an eine versuchte Sprengung Ende vergangenen Jahres in Kastl. Die Täter seien verurteilt worden, aber die Schäden etwa auch an den Gebäuden erreichten oft eine beträchtliche Höhe.

Kriminalhauptkommissar Wolfgang Sennfelder ging auf mögliche Schutzmaßnahmen ein. Dazu gehören nach seinen Angaben standardmäßig der Einsatz von Kameras und mechanischen Verstärkungen sowie der Einbau von Farbpatronen, die das Geld im Angriffsfall einfärben und damit unbrauchbar machen. Dazu kämen die nächtliche Schließung der Foyers, in denen sich die Geldautomaten befinden. Sennfelder sprach von professionell organisierten Tätergruppen, die für einen Angriff oft nur wenige Minuten benötigten. „Die Täter gehen mir roher Gewalt vor und nehmen in Kauf, Unbeteiligte in Gefahr zu bringen und schwer zu verletzen", sagte er.

Klar sei, dass ein noch besserer Schutz von Geldautomaten nur eine Komponente sein könne, betonte Doblinger. Insbesondere setzten die Banken auf die Strafverfolgung durch die Polizei, um den häufig aus dem Ausland heraus agierenden Banden das Handwerk zu legen. Die zusätzliche Sicherheit koste auch: Die Raiffeisenbank Unteres Vilstal habe über 6000 Euro dafür ausgegeben. Hinzu kämen monatliche Betriebskosten und höhere Versicherungsprämien auf Grund der Vorfälle.

 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Klicken Sie hier für mehr Artikel zum Thema:
Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.