Auch wenn dem Fischzug in Schmidmühlen die Anerkennung als Weltkulturerbe verweigert wurde, ist er doch einzig geblieben in seiner Art – darauf legen die Schmidmühlener am Aschermittwoch großen Wert. Man hat am Ablauf nichts verändert, auch wenn die Schlusslitanei spätabends beim Kirwabaumloch manchem etwas fremd vorkommt, wenn über längst abgeschaffte Steuerlasten geklagt wird.
„Aber umstellen werden wir nichts, sonst ist der Fischzug in Schmidmühlen nicht mehr der Zug, wie ihn unsere Altvorderen schon zu Beginn der Fastenzeit vor hundert Jahren zelebriert haben“, sagt Ernst Wein, der mehr als 40 Jahre als Zeremonienmeister dabei war. Die Schmidmühlener schätzen ihren Fischzug und sie stehen zu ihrem Fischzug, betont er – wenn „Mann“ sich am Aschermittwoch um Oans beim Ochsenwirt trifft, um diesen althergebrachten Heischebrauch zu pflegen.
73 Männer mit Frack und Zylinder lassen sich schon bei der ersten Station beim Ochsenwirt ihren Fisch als Zeichen der Teilnahme von Zeremonienmeister Thomas Wagner nachzeichnen: Meist sind die Konturen der vergangenen Jahre noch gut erkennbar. „Einen Fünfer kostet das Billettl“, erklärt Zeremonienmeister Thomas Wagner den Neulingen. Und: "Wir gehen immer auf der linken Straßenseite und erweisen damit jedem ehemaligen Wirtshaus seine Referenz mit einem Schlenkerer."
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