Schon während ihrer Schulzeit hatte Christiane Arnold den Wunsch, dass sie Försterin werden will. Dieses Ansinnen kam nicht von ungefähr: Mitten im Wald in der idyllischen Ortschaft Hessenreuth geboren, hat sie ihren Vater von Kindesbeinen in den Wald begleitet, zum Wandern, zum Schwammerl suchen, vor allem aber zum Holz machen. Der Vater und ein Onkel arbeiten zudem bei den Bayerischen Staatsforsten. Mehrere Praktika bei den Bayerischen Staatsforsten verfestigten diesen Berufswunsch.
Nach Real- und Fachoberschule gab es dann 2018 nur eine Option: ein Studium des Forstingenieurwesens an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf. Hinter dem etwas sperrigen Namen verbirgt sich eine vielfältige und praxisnahe Ausbildung, die umfangreiche Zusammenhänge des Ökosystems Wald genauso vermittelt wie dessen nachhaltige Bewirtschaftung. Um das gelernte Wissen mit der praktischen Arbeit im Wald besser zu verknüpfen, entschloss sich Forststudentin Arnold im zweiten Semester, sich für das neu ins Leben gerufene Duale Studium der Bayerischen Staatsforsten zu bewerben.
Das Staatsunternehmen führte 2019 das Duale Studium ein, um Studierenden ab dem dritten Semester deutlich mehr Praxisphasen zu ermöglichen, als sie im regulären Studium vorgesehen sind. So sollen die jungen Leute die Staatsforsten in allen Facetten kennenlernen. „Ziel des Dualen Studiums ist es, dem forstlichen Nachwuchs einen umfassenden Einblick in unsere Arbeit für den Staatswald zu geben“, erklärt dazu Philipp Bahnmüller, der Leiter des Staatsforstbetriebs Schnaittenbach. „Denn gut ausgebildete und motivierte junge Försterinnen wie Frau Arnold sind entscheidend für die Zukunft unserer Wälder“, betont er.
Christiane Arnold war eine von fünf Studierenden, die im Spätsommer 2019 als erste in das Duale Forststudium aufgenommen wurden. Nach einem Jahr Kombination von Theorie und Praxis zieht sie ein äußerst positives Zwischenfazit: „Meine Erwartung, zusätzliche praktische Erfahrungen außerhalb des regulären Studienbetriebes zu sammeln und mich so forstlich weiterzuentwickeln, haben sich voll erfüllt.“ Während den ersten Praxisphasen habe sie viele Einblicke erhalten und auch schon erste eigenverantwortlich Aufgaben übernommen, etwa die Planung von Pflanzarbeiten, das Vorbereiten eines Waldbestands für eine Holzerntemaßnahme und die Betreuung von Maschinen- und Waldarbeitereinsätzen.
Neben der klassischen Forstwirtschaft zählt zu den Aufgaben einer Revierleiterin auch die Jagd. Denn nur durch angepasste Wildbestände können junge Bäume ohne Verbiss aufwachsen und so den stabilen Mischwald der Zukunft bilden. Christiane Arnold freut sich immer wieder aufs Neue, dass sie aktiv an diesem Waldumbau mitarbeiten kann. Die Arbeit mit und im Wald ist nämlich eine generationenübergreifende Aufgabe.
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