Das im Jahr 1271 erstmals urkundlich erwähnte Schnaittenbach, das im kommenden Jahr 750-Jähriges feiert, kann sich glücklich schätzen, dass die abwechslungsreiche Geschichte des Ortes in drei Ortschroniken festgehalten und für die Nachwelt dokumentiert wurde. Eine dieser Chroniken ist die „Geschichte der Stadt Schnaittenbach“ von Walter Volland, die 1970 herausgegeben wurde und heuer 50 Jahre alt ist.
Die „Chronik des Marktes Schnaittenbach“ wurde vom damaligen Volksschullehrer, Heimatforscher und späteren Studienrat Georg Landgraf, einem gebürtigen Schnaittenbacher, verfasst und 1908 erstmals in gebundener Form herausgegeben. Damit besaß Schnaittenbach ein Geschichtsbuch, in dem geschichtliche Tatsachen, etwa über die Gründung und Entwicklung der Ortschaft, den Markt und die freudvollen, aber auch leidvollen Ereignisse der damaligen Bewohner dokumentiert und vor dem Vergessen bewahrt wurden. Nachdem diese Chronik bereits vor dem Ersten Weltkrieg geschrieben wurde und fast alle Exemplare vergriffen waren, war es ein verständlicher Wunsch der Schnaittenbacher, dass die „Landgraf-Chronik“ um den vergangenen 60-jährigen Zeitraum von 1908 bis 1969 überarbeitet, weitergeschrieben und neu aufgelegt wird. Mit Walter Volland fand man dafür den geeigneten Chronisten. Volland, der erst 1955 nach Schnaittenbach kam und als Werkmeister bei der einheimischen Firma Kerb Konus beschäftigt war, gewann seine neue Heimat bald lieb, da ihn sowohl die Landschaft im Ehenbachtal und der Buchberg, aber auch die Bewohner an seine alte Heimat in Thüringen erinnerten. Mit vielen Dias und Lichtbildervorträgen öffnete er den Bewohnern der Stadt die Augen für die Schönheiten ihrer Heimat. Um den Heimatgedanken zu vertiefen, machte sich Walter Volland an die Arbeit, um als Hobbychronist die Geschichtsereignisse von Schnaittenbach für den Zeitraum von 1908 bis 1969 zu erforschen, die Landgrafchronik diesbezüglich zu ergänzen und fortzuschreiben, was vor allem auch galt für die Haus- und Familienchronik von Schnaittenbach, Unterschnaittenbach, Forst und Demenricht. Diese ergänzte Häuserchronik ist ein besonderer Beitrag zur Ortsgeschichte, zur Besitzgeschichte und zur Familienforschung. Besonders wertvoll und interessant dabei ist die Gegenüberstellung der alten und neuen Hausnummern mit den Hauseigentümern und den von Volland erstellten Häuserbildern. Seine wertvolle, insgesamt 236 Bilder umfassende Diasammlung des damaligen Ortes Schnaittenbach hat einen würdigen Platz im Stadtarchiv im Rathaus gefunden. Mit seiner vor 50 Jahren verfassten Stadtchronik hat sich der Heimat- und Buchbergfreund Walter Volland ein bleibendes Denkmal in seiner zweiten Heimat Schnaittenbach gesetzt.
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