Von Kemnath am Buchberg herkommend steht am Ortseingang von Trichenricht die in Massivbauweise errichtete. Das Kirchlein ist weiß getüncht und 3,70 mal 6,25 Meter groß, es ist mit einem Satteldach und einem Glockentürmchen versehen. Im Innenraum befindet sich ein Holzaltar. Darüber erhebt sich ein braunes Holzkreuz mit Christuskörper und stehender Madonna, flankiert von der heiligen Barbara auf der linken und dem heiligen Wendelin auf der rechten Seite. Die Kapellenwände sind mit geschnitzten Kreuzwegstationen geschmückt. Nach oben hin schließt eine an den Seiten heruntergezogene Holzdecke den Innenraum ab.
Helmut Richter hat vor rund zehn Jahren bei der Erstellung seines Büchleins "Flurdenkmäler in Schnaittenbach und den Ortsteilen" auch mit Gottfried Hellerbrand gesprochen. Auf dessen Grundstück in der Dorfmitte stand einst eine Dorfkapelle, die baufällig geworden war und deshalb abgerissen werden musste. Zunächst wollte man am alten Standort einen Neubau errichten, wofür auch schon ein entsprechender Bauplan vorlag.
Wegen baulicher Veränderungen in der Nachbarschaft versagte jedoch das damals noch zuständige Kreisbauamt in Nabburg die Genehmigung. Als damaliger Ortsobmann von Trichenricht ergriff Gottfried Hellerbrand die Initiative. Man erwarb im Rahmen der Flurbereinigung, die damals von der selbständigen Gemeinde Kemnath am Buchberg umgesetzt wurde, das jetzige Kapellengrundstück am Ortseingang, ließ einen Bauplan anfertigen und baute im Jahre 1969 die Trichenrichter Dorfkapelle, die noch im selben Jahr eingeweiht werden konnte.
Viele Jahre lang kümmerte sich Gottfried Hellerbrand um die Kapelle und deren Unterhalt. Ungefähr zehn Jahre später entschloss sich die Dorfgemeinschaft, ein elektrisches Geläute einzubauen und den Innenraum mit Gebetsbänken zu bestücken. In den zurückliegenden Jahrzehnten wurde die Kapelle nach Informationen des Hofnachfolgers Georg Hellerbrand innen und außen je nach Notwendigkeit immer wieder renoviert, so dass sich das inzwischen 50 Jahre alte Gebäude in einem guten Zustand befindet. Die Finanzierung der Maßnahmern bestritt die Trichenrichter Dorfgemeinschaft aus entsprechenden Einnahmen und finanziellen Rückstellungen.
Die Aufgaben des Kapellenunterhalts wurden vor einigen Jahren neu aufgeteilt. Während diese früher von einem Dorfbewohner wahrgenommen wurden, kümmert sich seit einiger Zeit unter Ortsvorsteher Josef Piehler jedes Jahr eine andere Trichenrichter Familie um den Unterhalt und Pflege, wie Rasenschnitt, Blumenschmuck usw.. So ist gewährleistet, dass die Ortskapelle auch in Zukunft das Schmuckstück von Trichenricht bleibt.
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