Der "neue" Ehenbachweg ist eine Wanderung wert, das zeigte sich bei der offiziellen Einweihung mit den drei Bürgermeistern Hermann Falk (Hirschau), Markus Eichenmüller (Schnaittenbach) und Konrad Kiener (Wernberg-Köblitz). Sie schnürten zusammen mit einer großen Zahl weiterer Wanderfreunde die Wanderstiefel und übergaben zum 750-Jährigen des Ehenbachs diesen Wanderweg offiziell seiner Bestimmung.
Über gut 30 "Offizielle" und Wanderfreunde des Oberpfälzer Waldvereins, der Dorfgemeinschaft Ehenfeld, aus Hirschau, Schnaittenbach, Wernberg-Köblitz, Massenricht und Pfreimd freuten sich OWV-Vorstandsmitglied Michael Koller aus Stadlern und Wegeinitiator Hans Meindl. Letzterer war bei heimatkundlichen Nachforschungen auf eine Urkunde aus dem Jahr 1271 gestoßen, in der der Ehenbach erstmals bei einem Verkauf von Ländereien von Graf Rapoto an Herzog Ludwig II. von Bayern erwähnt wurde. Neben Schwandorf, Nabburg, Burglengenfeld, Amberg und Hirschau wurde auch die "Vils et Ehenbach" erwähnt.Als Grenzen des damals veräußerten Landes wurden auch Flüsse genannt, und zwar im Osten die Naab, im Westen die Vils und im Norden der Ehenbach.
Von der Quelle zur Mündung
Dieses "Jubiläum" (750 Jahre seit der urkundlichen Erwähnung) brachte Hans Meindl auf die Idee, den ursprünglichen Weg von Wernberg nach Schnaittenbach zu verlängern und dem Ehenbach zum "Jubiläumsweg" zu widmen. Wanderer können dem Ehenbach nun von der Quelle in Ehenfeld bis zur Mündung in die Naab bei Wernberg-Köblitz folgen, auf einer Gesamtstreckenlänge von nun 19,4 Kilometer und mit einem blauen Querbalken auf einem weißen Rechteck markiert. Die erst vor einigen Jahren neu gefasste Quelle befindet sich südlich des Dorfes Ehenfeld auf 450 Metern Höhe, die Einmündung nach 77 Metern Gefälle in die Naab bei 373 Metern.
Betreut wird der neue Wanderweg von Albert Wildenauer und Hans Meindl. Nach der offiziellen Taufe des Wegs mit Ehenbach-Quellwasser durch die drei Gemeindeoberhäupter und gestärkt mit einem "Ehenbachseidl" vom Vorsitzenden der Ehenfelder Dorfgemeinschaft, Manuel Falk, ging man auf die zweistündige Wandertour in größtenteils unberührter Ehenbachtal-Landschaft. Für Schnaittenbach im Ehenbachtal, am Fuße von Buchberg und Rotbühl im Süden und Kohlbühl im Norden, hat der Bach eine besondere Bedeutung: Er wird in seinem Lauf nicht nur vom Hirschauer Mühlbach, Kindlaserbach, Eulenbach, Lohmühlbach, Wilberbach, Straßweiherbach, Rohrweiherbach, Weidelbach, Richtbach und Kühhutbach gespeist, sondern versorgte in frühester Zeit auch die Waldmühle, Hammermühle und das Hammerwerk in Holzhammer sowie den großen Schnaittenbacher Weiher vom Forst bis zum Haidhof mit dem nötigen Wasser.
Rund 100 Kilometer Länge
Die Gesamtlänge des Ehenbaches mit all seinen Zuflüssen dürfte sich auf über 100 Kilometer belaufen. Außerdem ist er Teil des weit über Schnaittenbach hinaus bekannten Kräutergartens im Herzen der Stadt und Namensgeber des Heimat- und Volkstumsvereins, der Blaskapelle und der Holzhammerer Schützen. Heimatforscher Georg Landgraf, Willibald Reiß, Horst Anders, Jürgen Hartmann, Michl Meißner und M. Happatsch haben darüberhinaus dem Ehenbach und seinem Tal manches Musikstück gewidmet und diese der Nachwelt erhalten. Der Ehenbach durchfließt nicht nur drei Gemeinden, sondern auch den Landkreis Amberg-Sulzbach und grenzt den Landkreis Neustadt/Waldnaab von Schwandorf ab.
Pünktlich um 12 Uhr, nach genau zwei Stunden Fußmarsch, wurde die Gruppe mit dem 12-Uhr-Läuten der Stadtpfarrkirche in Schnaittenbach begrüßt. Mit einem musikalischen Gruß der Ehenbachtaler Blaskapelle unter Leitung von Johannes Pilarski überraschten Bürgermeister Marcus Eichenmüller und Hans Meindl die Wanderfreunde im schattigen Kräutergarten, wo man von Bernhard Kraus und Willi Meier vom Obst- und Gartenbauverein mit Weißwürsten und Freibier bewirtet wurde. Interessierten wurde eine Kräutergartenführung angeboten, während sich ein harter Kern noch zur abschließenden Wanderung nach Wernberg-Köblitz aufmachte, wo der Ehenbach in die Naab mündet und der neue "Ehenbach-Wanderweg" seinen Abschluss findet.
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