Schwandorf
01.02.2022 - 17:50 Uhr

Banner setzen in Schwandorf Zeichen gegen Anti-Impf-Demos der AfD

Mit Bannern auf dem Marktplatz in Schwandorf setzt das Bündnis gegen Rechtsextremismus ein weiteres Zeichen gegen die dienstäglichen Demos. Sie sieht die schweigende Mehrheit hinter sich. Adressaten sind nicht nur Anti-Impf-Demonstranten.

Vertreter des Bündnisses gegen Rechtsextremismus stellen zusammen mit Oberbürgermeister Andreas Feller (rechts) die Banneraktion vor. Diese umwehten gestern erstmals die Anti-Impf-Kundgebung Bild: ihl
Vertreter des Bündnisses gegen Rechtsextremismus stellen zusammen mit Oberbürgermeister Andreas Feller (rechts) die Banneraktion vor. Diese umwehten gestern erstmals die Anti-Impf-Kundgebung

Es sind gängige Sätze und eingängige wie einprägsame Inhalte, zum Beispiel "Impfen schützt vor einem tödlichen Verlauf!", "Mitdenken statt Querdenken. Gemeinsam gegen Corona!" oder "Abstand halten, besonders zu Nazis!" Gerichtet sind diese Worte vor allem an diejenigen, die sich jeden Dienstag auf dem oberen Marktplatz zur Anti-Impf-Demo versammeln, aber auch an Passanten. Die Absicht dahinter: zum Nachdenken anregen. "Wir wollen nicht tolerieren, dass die Mitte der Gesellschaft sich kritiklos hinter der AfD versammelt", nennt Bündnissprecher Frank Möller einen Grund, weshalb das Bündnis diese Aktion in Kooperation mit der Stadt Schwandorf gestartet hat.

Er sieht in dieser zweiten Maßnahme nach der Schwandorfer Erklärung ein sichtbares Zeichen der schweigenden Mehrheit. Es sei gerade in der Omikron-Welle nicht opportun zu Gegenkundgebungen aufzurufen, deshalb zeige sich die Gegenbewegung zu den Anti-Impf-Demos auf diesem Weg. Seit gestern ist sie für die Kundgebungsteilnehmer nicht mehr zu leugnen.

Für Bündnissprecher Franz Schindler geht es um Wichtiges, denn Rechtsstaat und Demokratie würden infrage gestellt, von Menschen aus der Mitte. Das sei so nicht erwartbar gewesen. "Es geht um die Lufthoheit", sagt er mit Blick auf die über den Köpfen von Demonstranten und Passanten schwebenden Bannern. Dem dritten Bündnissprecher, Günter Kohl, macht die gute Zusammenarbeit in dem breit aufgestellten Bündnis Mut. Oberbürgermeister Andreas Feller dankte dem Bündnis für die Initiative. "Es ist an der Zeit Gesicht zu zeigen." Sich mit einzelnen Maßnahmen nicht einverstanden zu erklären sei eine Sache, doch die andere, entscheidendere sei, sich genau zu überlegen, mit wem man da auf die Straße gehe.

Dekan Hans Amman verglich die Aktion mit einer Kerze, die weiter brenne, wenn der eigentliche Anlass vorbei sei. So wirkten auch die Plakate über jeden Dienstagabend hinaus nach. Nach den Worten von Dritter Bürgermeisterin Marion Juniec-Möller bleiben die "Banner hängen solange wie nötig, mindestens bis April". Das Bündnis bereite weitere Aktionen vor. Nicht gänzlich ausgeschlossen seien Gegenveranstaltungen, die jedoch laut Franz Schindler wegen Corona und der Gefahr einer Eskalation derzeit kein Thema seien.

Schwandorf09.01.2022
Hintergrund:

Schwandorfer Erklärung

  • Die Schwandorfer Erklärung wurde vom Schwandorfer Bündnis gegen Rechtsextremismus Anfang Januar initiiert.
  • Sie tritt für Zusammenhalt und Solidarität ein.
  • Knapp 5500 Personen unterstützen diesen Aufruf.
  • Das Schwandorfer Bündnis gegen Rechtsextremismus ist ein überparteilicher Zusammenschluss von Parteien, Organisationen und Verein, Kirchen und Privatpersonen.
Schwandorf13.01.2022
OnetzPlus
Schwandorf30.01.2022

"Wir wollen nicht tolerieren, dass die Mitte der Gesellschaft sich kritiklos hinter der AfD versammelt."

Frank Möller, Bündnissprecher

Frank Möller, Bündnissprecher

 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Klicken Sie hier für mehr Artikel zum Thema:
Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.