Die Verbrennung freigemessenen Abfalls aus dem Atomkraftwerk Grafenrheinfeld (bei Schweinfurt) ist bald Geschichte. Ende des Jahres endet die Nothilfevereinbarung, im Zuge derer der Müll im Schwandorfer Kraftwerk entsorgt wurde. Das ist einer Vorlage zu entnehmen, über die der Verbandsversammlung des Zweckverbands Müllverwertung Schwandorf (ZMS) am Mittwoch, 2. Dezember, beschließen soll. Das bestätigte ZMS-Verbandsdirektor Thomas Knoll den Oberpfalz-Medien.
Die Verbrennung des freigemessenen Abfalls, dessen Strahlenbelastung unter dem gesetzlich festgeschriebenen Grenzwert liegt, hatte für Aufsehen und Protest gesorgt. Kreistag und Stadtrat nahmen das Thema nach entsprechenden Anträgen auf. Der Tenor: Grafenrheinfeld liegt nicht im ZMS-Gebiet, deshalb sollte der Abfall im zuständigen Kraftwerk Schweinfurt entsorgt werden. Umweltschutzverbände und Bürgerinitiativen sprechen sich grundsätzlich gegen die Verbrennung dieser Abfälle aus.
Im zuständigen Kreistagsausschuss hatte die CSU/FW-Mehrheit Anträge mit 7:6 abgelehnt, auf eine Ende der Verbrennung hinzuwirken. Der Schwandorfer Stadtrat sah das differenziert: Er sprach sich mehrheitlich gegen eine Verbrennung von AKW-Müll von außerhalb des ZMS-Gebiets aus, aber für die Entsorgung des Abfalls aus den Atomkraftwerken Isar 1 und 2 in Ohu bei Landshut. Sie liegen im ZMS Gebiet.
Die anstehende ZMS-Entscheidung sieht SPD-Stadtratsfraktionschef Franz Schindler als "Watschn für Oberbürgermeister Feller", der im Stadtrat gegen den SPD-Antrag gestimmt hat, die Annahme von Abfällen aus dem AKW Grafenrheinfeld einzustellen.
Schindler hält das "Aus" der Verbrennung von Grafenrheinfelder AKW-Abfall für einen Erfolg des Protests. Die Angelegenheit sei aber nicht ausgestanden, "weil der Zweckverband Müllverwertung offensichtlich an der Annahme entsprechender Abfälle aus dem Atomkraftwerk Isar I festhalten will". Der Protest müsse und werde deshalb weitergehen. Die Versammlung des Zweckverbands in der kommenden Woche sei hierfür eine geeignete Gelegenheit, heißt es in einer Mitteilung des SPD-Fraktionschefs.
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