Eine Angestellte eines Sulzbach-Rosenberger Seniorenheims meldete am Dienstagabend gegen 19 Uhr über Notruf bei der Polizei in Sulzbach-Rosenberg eine 89-jährige Bewohnerin des Heims als abgängig. Die rüstige Seniorin habe das Heim zu Fuß verlassen, sei aber nicht innerhalb "angemessener" Zeit in das Gebäude zurückgekehrt.
Aufgrund der Witterungsverhältnisse und des starken Schneefalls am Dienstagabend sowie der Tatsache, dass die Vermisste statt mit Winter-Kleidung nur mit Hausschuhen und Strickweste unterwegs war, schrillten bei den Polizeibeamten sofort alle Alarmglocken. Ihnen war klar, dass angesichts der niedrigen Temperaturen und des starken Schneefalls innerhalb kurzer Zeit akute Lebensgefahr für die Frau bestand.
Die Polizei in Sulzbach-Rosenberg verlor daher keine Zeit und alarmierte zunächst eigene Unterstützungskräfte. Zeitgleich wurden über die Integrierte Leitstelle starke weitere Hilfskräfte zur Suche nach der Frau angefordert. Die trafen dann auch sehr schnell in Sulzbach-Rosenberg ein und errichteten ihre Führungsstelle im Gerätehaus in Sulzbach.
Unter sektorenmäßiger koordinierter Einteilung des Umfelds der letzten Sichtung begannen die Polizeikräfte mit Unterstützung der Feuerwehren Sulzbach-Rosenberg, Rosenberg, Großalbershof, Siebeneichen, Hahnbach sowie der Rettungshundestaffeln des Technischen Hilfswerks mit Mantrailing-Hunden und der Feuerwehr Schwarzhofen (Landkreis Schwandorf) mit Flächensuchhunden sowie der Unterstützungsgruppe örtliche Einsatzleitung und einer Feuerwehrdrohne, die eigens aus Kümmersbruck herangeschafft wurde, unter Leitung des stellvertretenden Kommandanten der Feuerwehr Sulzbach-Rosenberg, Erwin Übler, ihre brisante Suchaktion.
Darüber hinaus waren Kreisbrandrat Fredi Weiß, Kreisbrandinspektor Christof Strobl und die Kreisbrandmeister Thomas Wiesent, Michael Iberer, Jürgen Schloß, Armin Daubenmerkl und Dominik Ernst vor Ort mit in den Einsatz eingebunden.
Den Witterungsbedingungen zum Trotz lohnte sich der schnelle Einsatz: Mit massiven Einsatzkräften – insgesamt waren fünf Polizeistreifenbesatzungen und rund 65 Kameraden von Feuerwehr und THW inklusive technischer Hilfsmittel eingebunden – lief die Aktion an.
Nachdem der Bereich des Annabergs und des Annaschachts abgesucht wurde, konnte die Seniorin etwa vier Stunden nach Absetzen des Notrufs im Bereich eines Spielplatzes stark unterkühlt und bereits mit einer dünnen Schneeschicht überzogen von den Einsatzkräften aufgefunden und zur weiteren Behandlung ins Krankenhaus Sulzbach-Rosenberg eingeliefert werden.
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