Gruppenstunden nur online und ein zweimal abgesagtes Bezirkswochenende des DPSG-Hüttenbezirks mit den Stämmen St. Georg Amberg, Ammersricht, Ensdorf, Poppenricht, Schnaittenbach und Sulzbach-Rosenberg: Die Pfadfinder mussten wegen Corona auf vieles verzichten. Glück hingegen hatte das 16-köpfige Bezirksteam jetzt mit dem Bezirkstaktionstag unter dem Motto" Tu es jetzt", der in Präsenz stattfinden konnte.
Ein dafür erarbeitetes Hygienekonzept sah vor, dass sich die Teilnehmer bei den Workshops nicht durchmischten. So wurden die über 100 Pfadfinder zu Beginn der Veranstaltung in abgesteckte Felder verteilt. Die Kinder und Jugendlichen verhielten sich vorbildlich und auch das Wetter spielte mit, so dass es ein fröhliches und kreatives Fest in sehr entspannter und wohltuender Atmosphäre war.
Jugendmesse auf dem Annaberg
Auftakt war ein Jugendgottesdienst auf dem Annaberg, den die Band "Impeesa" aus Ammersricht musikalisch und mit Schwung gestaltete. Pfarrer und Kurat Josef Irlbacher hatte mit den Kuraten aus dem Bezirk und der Stämme die Messe vorbereitet. Der Frage "Wo will ich mein Leben verankern?" widmete er sich in seiner Predigt. Alle Teilnehmer hatten dafür ein abgepacktes Kreuz mit Anker und dazu ein Band bekommen – ein Symbol, das zugleich für den Tag galt. Anker und Halt im Leben seien die Familie, die Freunde, der Glaube oder auch die Pfadfinder, sagte Pfarrer Irlbacher. Das Kreuz sei mit dem Anker verbunden – als Fundament, aber auch als Zeichen der Hoffnung. "Sie sind wertvolle Anker, weil sie Werte wie Freundschaft und Solidarität, Gleichberechtigung, Toleranz und Nachhaltigkeit vorleben", sagte Irlbacher über die Pfadis. Es habe sich hier eine Werkstatt der Demokratie entwickelt, die auch Verantwortung gegenüber den Mitmenschen, sich selbst und Gott übernehme und trage.
Das Bezirksteam hatte zehn Workshops für den Aktionstag vorbereitet. Bei "Stop motion" mit Medienproduzent Daniel Kapulla (Amberg) wurden Figuren, Knetmasse oder Krepppapier in kleinen Sequenzen zum Leben erweckt. Ulli Wetzel (Bezirksjugendring) weihte die Teilnehmer seines Workshops in die Geheimnisse von Stencil, eine Streetart nach Banksy, ein. So werden beispielsweise T-Shirts bemalt. Florian Lang und Andreas Stümpfl bauten mit den älteren Pfadfindern Holzgestelle für Hängematten. "Die tollkühnen Männer in ihren rasenden Kisten" waren beim Seifenkistenbau mit anschließendem Rennen gefragt. Matthias Dollacker und Florian Schleicher versorgten die Teilnehmer mit dem nötigen Know-how.
Ein Workshop am Murner See
Ein über den BDKJ gebuchtes Angebot ging am Murner See über die Bühne: Stand-Up-Paddling unter dem Motto "Paddle your own board". Bei "Der geheime Wald" führte Lukas Birkner die Wölflinge und Jungpfadfinder in die Geheimnisse der Natur ein. Mit Philipp Schuhmann durften die Jungs und Mädels hoch hinaus: Baumwipfelstürmer waren hier gefordert.
In der Werkstatt von Stephan Kalkbrenner durften die Pfadfinder und Rover Smoker bauen. "Mehr aus Deinen Bildern machen": So lautete ein weiterer Workshop, bei dem Jonas Hirn von der Medienfachberatung des Bezirks Oberpfalz Tipps für gute Fotos vom Handy gab. Einen besonderes Angebot gab es für die Wölflinge: Sie bauten mit Christina und Michael Kronfeld Schwedenstühle. Am Ende des gelungenen und entspannten Tages waren alle froh: Endlich kann Jugendarbeit, wenn auch unter sorgsamen Rahmenbedingungen, wieder mit Leben erfüllt werden.
"Sie sind wertvolle Anker, weil sie Werte wie Freundschaft und Solidarität, Gleichberechtigung, Toleranz und Nachhaltigkeit vorleben"
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.