Getragen von der schwermütiger Musik der Bergknappenkapelle marschierten Vereine und Gruppen mit ihren Fahnenträgern sowie zahlreichen Teilnehmern anlässlich des Volkstrauertages zum Ehrenmal auf dem Sulzbacher Friedhofsberg. Nach der Begrüßung erinnerte Bürgermeister Michael Göth am Anfang seiner Rede an die Bedeutung des Volkstrauertages. „Das Gedenken am Volkstrauertag gilt allen Opfern von Krieg und verbrecherischer Gewalt, von Flucht und Vertreibung. Es ist ein stiller Gedenktag der Trauer und der Mahnung, zugleich aber auch ein Tag der Hoffnung auf Versöhnung und auf Frieden, eine Verpflichtung für die Zukunft.“ Göth mahnte an, dass Millionen von Opfern beider Weltkriege und die Opfer von Gewalt, Verbrechen und Krieg nach 1945 uns wieder und wieder dazu anspornen müssen, dass wir uns für eine friedliche und gerechte Welt einsetzen. Göth stellte sich in seiner Rede auch der Frage, ob der Volkstrauertag angesichts des allgegenwärtigen Grauens von nicht enden wollenden Kriegen noch einen Sinn mache. Seine Antwort war eine sehr deutliche Stellungnahme: „Wir brauchen diesen Tag heute mehr denn je, um an das Schicksal all der Menschen zu erinnern, die auch heute mittelbar oder direkt vom Krieg betroffen sind. Gedenken und trauern wir am heutigen Tag und in dieser Stunden auch um die vielen Kriegstoten des schrecklichen Krieges in der Ukraine.“
Der Rathauschef ermahnte aber auch, die Zukunft nicht sich selbst zu überlassen und sagte: „Überall in unserem Land gibt es Mahnmale zur Erinnerung an die Opfer von Krieg und Gewalt. Das beste Denkmal aber, das wir schaffen können, ist der Aufbau einer Gesellschaft, die über Grenzen hinweg von Toleranz, gegenseitiger Achtung und Humanität geprägt ist.“
Der Mensch habe den Schlüssel in der Hand, um Kriege zu verbannen, bezeugte Göth und zitierte hierzu die Präambel der Unesco: „Da Kriege im Geist der Menschen entstehen, muss auch der Frieden im Geist des Menschen verankert werden.“
Kranz niedergelegt
Die Kreisvorsitzende Marianne Kies-Baldasty legte im Namen des VdK einen Kranz nieder. „Wer hätte gedacht, dass in unserer Zeit das Gespenst des Krieges nach Europa zurückkehren und die Menschen in der Ukraine, aber auch uns alle, in Angst und Schrecken versetzen würde.“ Am Ende ihrer Rede war ein Funken Hoffnung zu hören: „Wir treten gemeinsam mit all unseren Nachbarn für Menschenrechte, Frieden und Freiheit ein.“
Drei Böllerschüssen wurden zu Ehren der Toten abgegeben, während die Bergknappenkapelle die berührende Melodie vom guten Kameraden spielte.
Bewegende Worte waren auch von Franz Schneller, dem Vorsitzenden der Soldaten- und Reservistenkameradschaft Sulzbach-Rosenberg, zu hören. Wie immer salutierte er bei der Kranzniederlegung und verlieh so der Gedenkfeier eine sehr persönliche und formelle Würde. Mit der Nationalhymne wurde die Gedenkfeier beendet.
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