Sulzbach-Rosenberg
14.04.2022 - 16:59 Uhr

Neue Literatur-Perspektiven entdecken bei der Regionalbuchmesse Oberpfalz in Sulzbach-Rosenberg

Das lachende Auge ist größer als das weinende: Die fünfte Regionalbuchmesse Oberpfalz lädt am 24. April wieder zum Entdecken und Schmökern ein, aber das bunte Rahmenprogramm fällt den Unwägbarkeiten dieser Zeit zum Opfer.

Schauplätze der Regionalbuchmesse Oberpfalz sind am Weißen-Sonntag-Markt, 24. April, von 13 bis 18 Uhr das Literaturhaus Oberpfalz und die Historische Druckerei J.E. von Seidel in Sulzbach-Rosenberg. Interessierte können ihrer Neugier auf besondere Bücher und Nischen-Verlage wieder ungeniert freien Lauf lassen, sagt Mit-Organisator Markus Lommer (Historische Druckerei J.E. von Seidel): "Da ist niemand vor schönen Überraschungen sicher." Beispielsweise bei originellen und kreativen Individualisten wie dem Amberger Büro Wilhelm Verlag oder der Hersbrucker Bücherwerkstätte, die es Lommer angetan haben: "Sie machen das Flair bunt und bringen Kontur mit."

Trotz aller Vorarbeit in gerade mal der Hälfte der üblichen Zeit kann es auch Patricia Preuß vom Literaturhaus Oberpfalz kaum erwarten: "Endlich wieder richtige Begegnungen, nicht nur solche vor irgendwelchen Bildschirmen." Maria Müller, Vorsitzende des Trägervereins Historische Druckerei Seidel und helfende Hand bei den praktischen Fragen der Veranstaltung, kann da nur beipflichten. Sie freut sich auf neue Literatur-Perspektiven und wird es genießen, wenn nach so langer Pause wieder buntes Treiben einkehrt ins Literaturhaus und in den Seidel-Saal. Im Übrigen zwei authentische Orte, die geradezu nach Büchern riechen, wie Lommer ergänzt.

Unabhängige Verlage aus dem Rest Bayerns dabei

Turnusgemäß stand die 5. Sulzbach-Rosenberger Ausgabe des kleinen Buchfests schon für November 2021 im Veranstaltungskalender. Zu heikel, befanden die Organisatoren, als im Sommer die Entscheidung anstand. Ein ganzes Jahr wollte man aber auch nicht warten, zumal schon einige der Aussteller mit ihrer vorfreudigen Erwartung nicht hinterm Berg hielten. Und mit dem neuen Termin könne man immerhin gleich testen, ob die Lust auf Bücher im Herbst oder vielleicht doch im Frühjahr größer ist, so Preuß.

Dass es diesmal alles schneller gehen musste mit der Organisation, bedeutet allerdings keineswegs, dass man sich hinter den Vorgänger-Auflagen verstecken muss, im Gegenteil. Nachdem der Rahmen Oberpfalz und Metropolregion ohnehin ein wenig spannte, zeigen diesmal auch einige unabhängige Verlage aus ganz Bayern, warum sie Pioniere sind in Sachen Verlagsprämie und Empfehlungsliste "Bayerns Beste Independent Bücher" – den 2020 aus der Taufe gehobenen Auszeichnungen des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst. Aber das wird Messe-Schirmherr, Minister Markus Blume, sicher auch in seiner Video-Botschaft zur Eröffnung ausführen.

Fast 20 Aussteller und ein Wermutstropfen

In die Freude über das nahezu alles abdeckende, so nicht überall und in jeder Buchhandlung vorzufindende Spektrum der fast 20 Aussteller vom Austernbank-Verlag München bis zum Verlag Thomas Reche Neumarkt mischt sich am Ende aber doch ein kleiner Wermutstropfen: Die Unwägbarkeiten der pandemischen Lage ließen das traditionelle Rahmenprogramm mit Lesungen und Ähnlichem zu riskant erscheinen. Immerhin gibt es aber im Literaturhaus die Kevin-Coyne-Sonderausstellung zu erkunden, und im Seidel-Saal warten die historischen Druckmaschinen auf staunendes Publikum.

Und während Anfassen und Ansprechen beim Schmökern an jedem der Stände unbedingt erwünscht ist, zollt eines doch noch der Zeit Tribut: In den Innenräumen wird das Tragen einer FFP2-Maske dringend empfohlen.

Hintergrund:

Buchtipps von den Machern der Regionalbuchmesse

  • Markus Lommer: Dr. Georg Baumann, Susanne Plank-Häusler: "Baumann - Amberger Emailgeschirr erobert die Welt", Büro Wilhelm Verlag
    Magazin "Schmitz purpur", OTH Amberg-Weiden; Richard Ovenden: "Bedrohte Bücher. Eine Geschichte der Zerstörung und Bewahrung des Wissens", aus dem Englischen von Ulrike Bischoff, Suhrkamp Verlag
  • Patricia Preuß: Jörg Fischer: "Das Artefakt", Yellow King Productions, auch als Hörbuch, Lichtung-Lesebücher "Heimat, Berge, Flüsse", Edition Lichtung; Kevin Coyne und Jürgen Huber: "Die Gedichte stehen zwischen den Zeilen", Gisela Verlag
  • Maria Müller: Franz-Josef Rigo, Klaus Wolf (Hrsg.): "Ludwig Thoma - zwischen Stammtisch und Erotik, Satire und Poesie", Volk Verlag; Helmut A. Seidl: "Sprichwörtliches über Altbayern. 444 Ortsportraits aus Oberbayern, Niederbayern und der Oberpfalz", Verlag Friedrich Pustet; Paolo Rumiz: "Via Appia", Folio Verlag

Die Messe-Organsisatoren Patricia Preuß, Markus Lommer und Maria Müller (von links) schmökern schon mal vofreudig in regionaler Literatur.
 
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