Sulzbach-Rosenberg
30.04.2020 - 18:14 Uhr

Neuer Sulzbach-Rosenberger Stadtrat Martin Kunert: Mehr Leben in den Stadtkern

Der neue Stadtrat unterscheidet sich wesentlich von seinen Vorgänger-Gremien. Neben der reduzierten Zahl von 24 Sitzen, sind künftig acht Gruppierungen vertreten. Dazu gehört auch SURO2030 mit drei Stadträten. Einer davon ist Martin Kunert.

Für SURO2030 zieht Martin Kunert in den neuen Stadtrat ein. Bild: exb
Für SURO2030 zieht Martin Kunert in den neuen Stadtrat ein.

Für den in der Herzogstadt arbeitenden Architekt kommt hinzu, dass er von Listenplatz 24 um satte 21 Plätze nach vorne gewählt wurde. Im Interview erklärt Martin Kunert, wie er diesem großen Vertrauen gerecht werden will.

ONETZ: Gab es schon Gelegenheit zu feiern?

Martin Kunert: Ich habe kurz nach der doch recht langen Auszählung aller Briefwahlbezirke mit meiner Frau auf unser sehr gutes „Gesamteheliches“ Wahlergebnis angestoßen. Wir lieferten uns bis zum Schluss ein Kopf-an-Kopf-Rennen um den Einzug in den Stadtrat. Am Ende waren es nur etwa 70 Wählerstimmen Unterschied. Ich hätte es ihr natürlich auch sehr gegönnt.

ONETZ: Was dürfen die Bürger von Ihnen erwarten?

Martin Kunert: Ich werde versuchen, nach bestem Wissen und Gewissen für eine zukunftsfähige Stadt zu handeln und zu entscheiden. Hierzu werde ich meine ganze zur Verfügung stehende Zeit aufwenden. Ich selber wohne und arbeite in der Altstadt von Sulzbach-Rosenberg, für mich hat es deshalb höchste Priorität wieder Leben in den Stadtkern und die Ortskerne zu bringen. Dies erfordert eine vorausschauende Stadtentwicklungspolitik.

ONETZ: Mit welchen Fraktionen bzw. Gruppen können Sie sich eine Zusammenarbeit im Stadtrat vorstellen?

Martin Kunert: Ich schließe mich hier meinem Stadtratskollegen Ralf Volkert zu Hundert Prozent an: „Ein guter Vorschlag bleibt ein guter Vorschlag, egal von wem er kommt.“

ONETZ: Was werden ihrer Meinung nach die wichtigsten Themen im Stadtrat?

Martin Kunert: Die Corona-Krise und die Aufarbeitung der Folgen werden in den nächsten Jahren keinen großen Handlungsspielraum durch die eingeschränkten Haushaltsmittel zulassen. Deshalb ist es entscheidend, die aktuell dringlichsten und wichtigsten Projekte voran zu bringen. Ich bin hier gegen ein Gießkannenprinzip, überall ein bisschen was zu machen, nur um allen Ansprüchen etwas gerecht zu werden. Die Aufgabe wird sein, gemeinsam die richtigen Prioritäten zu setzen und diese Projekte kompakt, wirtschaftlich und nachhaltig durchzuführen, ohne dabei die sozialen und kulturellen Aufgaben der Stadt zu vernachlässigen. Ich halte nichts davon, zu viele Projekte gleichzeitig zu bearbeiten und diese dann aus finanziellen Gründen über mehrere Jahre zu strecken. Ich bin mir bewusst, dass dadurch manche ebenfalls dringlichen Aufgaben erst einmal verschoben werden müssen und nicht jeder darüber glücklich sein wird. Für mich ist dies aber trotzdem der richtige Weg.

Sulzbach-Rosenberg28.04.2020

ONETZ: Bitte vervollständigen Sie folgende Sätze: Der Wahlkampf war für mich ...

Martin Kunert: ... eine Zeit, in der ich sehr viel über die unterschiedlichsten Themen im Bereich der Kommunalpolitik erfahren und gelernt habe.

ONETZ: Der Stadtrat ist für mich ...

Martin Kunert: ... eine völlig neue, reizvolle, spannende und motivierende Aufgabe, die ich mit dem nötigen Respekt erwartungsvoll angehen werde.

ONETZ: SURO2030 ist für mich ...

Martin Kunert: ... ein Zusammenschluss aus unterschiedlichsten Bürgern der Stadt Sulzbach-Rosenberg, die es geschafft haben, innerhalb von etwa sieben Monaten eine Wählergruppe zu gründen, hier die erforderlichen Strukturen zu schaffen, Schwerpunkte für eine zukunftsfähige Stadtentwicklung zu formulieren, einen Wahlkampf komplett aus eigener Tasche zu finanzieren und aus dem Stand drei Sitze im Stadtrat zu bekommen. Ein sehr gelungenes, erfolgreiches und überparteiliches Konzept, dass aber immer auch weiter entwickelt werden muss.

Serie - Teil 3:

Interviews mit den acht neuen Stadträten

Es sind viele bekannte Gesichter, die bei der ersten konstituierenden Sitzung des Stadtrates im Mai ins Rathaus kommen werden. Doch es sind auch acht Stadträte dabei, die neu in das Gremium einziehen. Die Interviews werden ohne bindende Reihenfolge veröffentlicht. Neu sind: Wolfgang Berndt (Die Linke), Martin Kunert (SURO2030),Sven Mörk (CSU), Alexandra Ottmann (FWU), Martin Pöllath (FDP/FWS), Doris Schmidt-Hartmann (SURO2030), Stefan Thar(FWU), Ralf Volkert (SURO2030).

Sulzbach-Rosenberg29.04.2020
 
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