Im Vorfeld ihres Konzerts im Schlosshof Sulzbach Rosenberg am Sonntag, 18. Juli, sprach Oberpfalz-Medien mit einem der Interpreten der "Stimmen der Berge".
ONETZ: Herr Gruber, über ein Jahr raus aus dem Konzert-Modus: Wie ölt der Tenor die Stimme für die erste Herausforderung nach dem Lockdown, dem Open Air in Sulzbach-Rosenberg?
Thomas A. Gruber: Wir hatten zwar, bis auf drei kleinere und eine Online-Veranstaltung, über ein Jahr keine Konzerte, aber als Musiklehrer für Klavier und Gesang hatte ich natürlich Unterricht mit meinen Schülern, wenn auch meist online. Dabei konnte ich meine Stimme „bei Laune“ halten. Über die Monate hatte ich auch einige kirchliche Engagements, so war ich dennoch immer wieder gefordert und die Stimme hatte keine Zeit einzurosten.
ONETZ: Und wie haben die Kollegen sich und ihre Stimmen im Training gehalten?
Thomas A. Gruber: Wir waren in den vergangenen Monaten zweimal im Tonstudio, um neue Titel einzusingen, das war gut für die Stimme und noch viel schöner für die Stimmung, dass wir uns als Gruppe auch mal wieder in echt getroffen haben und gemeinsam singen konnten – wenn auch auf Abstand. Stephan Schlögl studiert mittlerweile im Masterstudium Gesang und ist somit voll im Stoff, Daniel Hinterberger bereitet sich mit seiner Mutter und Schwester, einer Orgelprofessorin und Sopranistin, auf kommende Konzerte vor und Benjamin Grund singt sich sowieso den ganzen Tag durch München, ob in seinem Laden oder in der Tram.
ONETZ: Der Neustart markiert auch in anderem Sinne einen Neuanfang. Ist nach dem Ausscheiden von Simon Käsbauer das musikalische Gleichgewicht schon wieder austariert?
Thomas A. Gruber: Dass der Simon beruflich neue Wege einschlägt hat unsere volle Unterstützung - so traurig es uns auch macht, dass wir nurmehr zu viert unterwegs sein werden, aber unsere Freundschaft hat Bestand. Wir telefonieren oft und treffen uns auch mal auf eine Wanderung durch die Allgäuer Berge oder hier im Bayerischen Wald. Für unser Kultschlagerprogramm habe ich die Stimmaufteilung neu organisiert, bei den Proben hierfür klappt das schon ganz gut und wenn unser Publikum lautstark mitsingt, dann fällt das bestimmt nicht auf. Und für unser Weihnachtsprogramm, die Heilige Nacht von Ludwig Thoma, ist Simon auch weiterhin dabei.
ONETZ: In die Rolle des „fünften Mannes“ ist nun Hund Herrmann geschlüpft. Wird er auch mit auf Tour gehen und am Ende sogar mit Bühnenluft schnuppern?
Thomas A. Gruber: Ja, der neue fünfte Mann. Jedenfalls ist ein Platz im Auto frei geworden und den braucht der Herrmann auch. Mit 14 Wochen bringt er schon stolze 15 Kilo auf die Waage. Er ist ein ganz braver, lieber und zutraulicher Charakter und begleitet mich als Welpe zur Zeit auf Schritt und Tritt. In Sulzbach-Rosenberg ist er auf jeden Fall dabei und kommt bestimmt auch mal auf die Bühne. Über seine Stimmlage sind wir uns noch nicht ganz einig - vielleicht Belliton? Wenn es aber wieder richtig auf Tour geht, dann ist es für einen Hund kaum zumutbar. Bei mir im Bayerischen Wald hat er Platz und Auslauf und eine Familie, in der er sich bernersennenwohl fühlt.
ONETZ: Die im Frühjahr erschienene Single „Unendlich frei“ verkauft sich gut. Mission „Herbeisingen eines unbeschwerten Sommers“ erfüllt?
Thomas A. Gruber: Es kann nicht schaden, etwas gute Laune in diese Zeit zu bringen. Der Zuspruch, den wir dabei erfahren, überwältigt uns schier. Wochenlang in den Airplay-Charts, seit Monaten in den Schlagercharts. Im Januar war unsere Zusammenstellung „Ewige Liebe“ die viert-meistverkaufte Platte Deutschlands. Gerade jetzt, wo wir kaum auf der Bühne stehen können, ist es ein Segen, wie uns unsere Fans die Treue halten und uns unterstützen. Und es freut uns ungemein, dass wir mit unserer Musik auch etwas davon zurückgeben dürfen.
ONETZ: Zum abgesagten Termin im vergangenen Jahr war ja auch ein großes Fan-Treffen geplant. Wie sieht es jetzt damit aus?
Thomas A. Gruber: Das Fantreffen kann jetzt leider aufgrund der Vorgaben nicht in der geplanten Art stattfinden, was uns und auch die Fans sehr schmerzt. Aber es ist nur aufgeschoben und wird nächstes Jahr, wenn sich die Bestimmungen hoffentlich mehr lockern, auf jeden Fall nachgeholt. Am Wochenende in Sulzbach-Rosenberg werden wir uns aber dennoch unter Einhaltung aller Regeln in kleinerem Rahmen mit den Fans treffen – darauf freuen wir uns am meisten.
Zum Konzert
Die Open-Air-Kultschlagerparty mit den "Stimmen der Berge" findet am Sonntag, 18. Juli um 19 Uhr im Schlosshof Sulzbach-Rosenberg statt. Eine witterungsbedingte Verlegung nach drinnen ist nicht möglich. Tickets unter www.nt.ticket.de oder www.kulturwerkstatt-online.net. Eine vorherige Anmeldung bei der Kulturwerkstatt unter 09661/510-110/-180/-114 ist zwingend erforderlich. Es gelten die tagesaktuellen Corona-Auflagen.
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