Ein "Lied für Tirschenreuth" feierte beim Neujahrsempfang der Stadt Tirschenreuth im Kettelerhaus seine Premiere. Janka Hannemann-Mathes hatte das Lied geschrieben, komponiert und selbst vorgetragen. Ihr zur Seite standen Cornelia Stahl, Doris Mehler, Wolfgang Braun und Christina Trenna.
Begleitet wurden sie instrumental von Vaclav Eichler und Eva Münsterer, beide von der Kreismusikschule Tirschenreuth. Janka Hannemann-Mathes, die seit 1999 in Tirschenreuth wohnt, hatte bei der Erstaufführung zunächst Lampenfieber, weil sie eigentlich laut ihrer Aussage nicht professionell singen könne. "Ich bin eine typische Duschensängerin", sagte sie lachend nach dem Auftritt. Dafür, dass es nicht nur ihr Debüt beim Liedtexten und -komponieren war, sondern auch eines in Sachen Gesang, lieferte die Komponistin eine satte Leistung ab. Immerhin hörten ihr 260 Gäste am Neujahrsempfang zu.
Füreinander da
Aber was steckt hinter der Idee einer Hymne für Tirschenreuth? Janka Hannemann-Mathes wuchs in Dresden auf. Neben den Vorteilen der Großstadt habe sie dort auch viele Nachteile erfahren. "In einer großen Stadt leben alle weitgehend anonym. Man kennt die Nachbarn nicht, keiner hilft dem anderen." Im Alter von 16 Jahren verließ Hannemann-Mathes 1999 ihre Heimatstadt. "Ich bin nach Tirschenreuth gekommen, um meine erste Ausbildung zur Krankenschwester anzutreten. Ich hatte bereits Familienmitglieder in der Oberpfalz", erzählte sie.
Zwei Jahre später lernte die heute 40-Jährige ihren Mann kennen und bekam einen Sohn. Auf die Frage, warum sie in Tirschenreuth geblieben sei, antwortet Hannemann-Mathes: "Für mich bedeutet Tirschenreuth, angekommen sein, Sicherheit und demnach Geborgenheit." Sie habe sich hier entfalten können. "In Tirschenreuth gibt es 126 Vereine. Das muss man sich mal vorstellen", sagte sie. Erstaunt habe sie wahrgenommen, dass die Menschen füreinander da seien. "Das hat mir Halt und Kraft gegeben."
Hannemann-Mathes ist seit vielen Jahren aktives Mitglied im Verein Modernes Theater Tirschenreuth und arbeitet bei "Leben plus". Sie legt Wert darauf, die Lorbeeren für die Hymne nicht allein zu ernten. Viele Hände hätten mitgeholfen, betont sie. Melodie und Text sowie die Idee stammten von ihr, sagt sie. Das Arrangement käme von Musiklehrer Ulli Schmutzer. Er habe Noten für Piano, Guitar, E-Bass, Drum-Set und C-Stimme geschrieben.
Werk nahm 2020 seinen Anfang
"Kooperationspartner und somit starke Säulen des Projekts sind die Kreisstadt mit Bürgermeister Franz Stahl und die Kreismusikschule Tirschenreuth mit Leiter Tobias Böhm", so Hannemann-Mathes. Aber auch noch andere Kräfte haben ihr bei der Umsetzung des Werks geholfen, das bereits 2020 seinen Anfang nahm. Marianne Stangl, Cornelia Stahl und Doris Mehler haben Liedzeilen für den Auftritt beim Neujahrsempfang in Dialekt umgeschrieben. Hannemann-Mathes übernahm beim Vortragen den Part in Hochdeutsch. Wolfgang Braun, Doris Mehler, Cornelia Stahl und Christina Trenner sangen in Mundart.
Im Text wird die Stadt Tirschenreuth als ein Ort mit viel Gemeinsinn zum Wohlfühlen dargestellt. "Mit dem Lied sage ich, sagen wir Danke für den unermüdlichen Einsatz der Stadt Tirschenreuth und der Bürger und Bürgerinnen, die das Leben in Tirschenreuth positiv beeinflussen", erklärte Hannemann-Mathes. "Ein Lied für Tirschenreuth“ solle aber auch bei allen Heimatverbundenheit hervorrufen. Kaum war der letzte Ton verklungen, gab es eine erste Buchungsanfrage an die Interpreten. „Ein Lied für Tirschenreuth“ wird seinen nächsten Auftritt beim Kultursommer im Fischhofpark haben.
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