Tirschenreuth
04.09.2020 - 16:08 Uhr

Hilfe für Hugo: Zwei neue Lebensretter und ein Abc-Schütze

Das Schicksal von Hugo aus Tirschenreuth, der an Blutkrebs erkrankt war, hat die Region bewegt. Die Typisierungsaktion im März 2019 hat nun für zwei Menschen neue Hoffnung gebracht. Auch von dem siebenjährigen Buben gibt es Neuigkeiten.

Über 2100 Bürger ließen sich bei der Typisierungsaktion im März 2019 registrieren. Archivbild: ubb
Über 2100 Bürger ließen sich bei der Typisierungsaktion im März 2019 registrieren.

"Der Aufruf für Hugo hat die erste Überlebenschance ermöglicht", freut sich Andrea Autenrieth von der DKMS. Anfang März 2019 hatten sich bei einer Typisierungsaktion im Kettelerhaus in Tirschenreuth trotz heftiger Schneefälle über 2 100 Menschen als potenzielle Stammzellspender aufnehmen lassen. Alle wollten dem damals fünfjährigen Hugo Walbrunn helfen, der an Blutkrebs erkrankt war. Viele Vereine hatten gemeinsam mit der DKMS die Registrierungsaktion auf die Beine gestellt.

Fast 10.000 Menschen im Landkreis registriert

Wie Autenrieth vor einigen Tagen mitteilte, hat die große Hilfsbereitschaft nicht nur Hugo und seiner Familie Kraft zum Durchhalten gegeben, sondern auch einem anderen Blutkrebspatienten seinen Stammzellspender geschenkt. "Die Stammzellen sind nun von Tirschenreuth aus zu einem genetischen Zwilling irgendwo auf der Welt unterwegs", sagt Autenrieth. Ob die Stammzellen anwachsen, zeige sich innerhalb der ersten zwei bis vier Wochen. So könnte ein weiterer Tirschenreuther zum Lebensretter werden. Mittlerweile haben sich im Landkreis über 9800 Menschen bei der DKMS registriert und davon haben fast 100 Menschen ihre Stammzellen gespendet.

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Tirschenreuth03.02.2019

Wie Berthold Walbrunn weiß, gibt es aus der Registrierungsaktion für Hugo mittlerweile sogar einen zweiten Stammzellenspender. "Das hat mir die DKMS mitgeteilt", erklärt der Tirschenreuther am Freitag im Gespräch mit Oberpfalz-Medien. Ihn freue es riesig, dass die Aktion von damals so ein großer Erfolg war, auch wenn Hugo bisher keinen Stammzellenspender brauchte. Der Bub hatte im Dezember 2019 seine letzte Chemo von insgesamt 104.

Tirschenreuth23.12.2019

Ständige Kontrollen in Regensburg

"Er ist fit und kaum zu bremsen. Er holt einiges nach, was er während seiner Krankheit verpasst hat", sagt der 31-Jährige. Natürlich müsse der Gesundheitszustand seines Sohnes weiterhin ständig kontrolliert werden. Damit verbunden sind fast wöchentliche Termine in der Uniklinik in Regensburg. Und die Chemo-Tabletten seien für den kleinen Körper des Jungen "nicht ohne". "Aber es geht ihm wirklich gut", versichert der Papa.

Nicht leicht sei die Corona-Pandemie für die Familie gewesen. Die anfängliche Information der Ärzte war: "Wenn er sich das Virus einfängt, überlebt er das nicht." Die Walbrunns haben sich daher zu Beginn der Pandemie abgeschottet. "Ich bin nicht in die Arbeit und meine Frau konnte Homeoffice machen", sagt Berthold. Die Arbeitgeber der beiden hätten vollstes Verständnis gezeigt. Nach einigen Wochen kam die Entwarnung: Covid-19 sei für Hugo nicht gefährlicher wie für andere Menschen. Trotzdem müsse man natürlich extrem aufpassen.

Für den mittlerweile siebenjährigen Buben steht nächste Woche zudem ein großer Tag an: Am Dienstag hat der kleine Mann seinen ersten Schultag. Und Hugo kann es kaum abwarten. "Er will unbedingt in die Schule. Es ist schon richtig nervös", verrät sein Vater.

Weiden in der Oberpfalz03.09.2020
 
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