Behörden entscheiden: Adama darf vorerst bleiben und arbeiten

Trabitz
21.09.2020 - 18:48 Uhr
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Es herrscht vor allem Erleichterung bei Adama Coulibaly und den ehrenamtlichen Helfern. Die Behörden erlauben, dass er seine Ausbildung zum Pflegefachmann macht. Doch erledigt ist sein Fall damit noch nicht.

Adama Coulibaly darf nun seine Ausbildung zum Pflegefachmann beginnen.

Gute Nachrichten für Adama Coulibaly aus Trabitz. Sein Identitätsnachweis ist von den deutschen Behörden anerkannt worden. Der Flüchtling aus Mali darf deswegen nun die Berufsfachschule für Pflegeberufe in Neustadt/WN besuchen und im Senioren- und Pflegeheim Pressath arbeiten.

"Seit heute darf er zur Schule und auch arbeiten. Wir haben in der vergangenen Woche vom Ausländeramt die Mitteilung bekommen, dass die Carté Consulaire, die Adama vom malischen Konsulat in Berlin erhalten hatte, gültig ist", erklärt eine ehrenamtliche Helferin. Die gute Nachricht machte auch schnell die Runde und erreichte so das Senioren- und Pflegeheim Pressath.

Freude auch im Pflegeheim

Dort hatte Adama bereits während seiner ersten Ausbildung gearbeitet. "Ich habe die Nachricht in der vergangenen Woche bekommen. Wir sind alle heilfroh, dass er nun wirklich hier arbeiten darf. Ich hab mich sehr gefreut. Er hat jetzt erstmal ein paar Wochen Schule und dann erwarten wir Adama hier in Pressath", sagt Pflegedienstleiter Christian Fuchs.

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Adama beginnt nun die Ausbildung zum staatlich anerkannten Pflegefachmann. Am Montag war sein erster Tag an der Berufsfachschule in Neustadt. "Die Erlaubnis dafür kam gerade noch rechtzeitig. So hat er nur die erste Woche verpasst und muss nicht allzu viel aufholen", sagt eine Unterstützerin erleichtert.

Bereits vor der guten Nachricht hatten die Helfer sich eigentlich darauf eingestellt, dass der Fall von Adama vor dem Petitionsausschuss des Landtags landet. Dann hätte der 22-Jährige aus Mali allerdings trotz Realschulabschluss und abgeschlossener Ausbildung mindestens ein Jahr verloren. "Wir wussten ja nicht, wann der Fall in den Petitionsausschuss kommt. Aber jetzt ist es viel besser, wenn er seine Ausbildung antreten kann", freuen sich die Helfer.

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Weiter um richtigen Pass bemühen

Nichtsdestotrotz muss sich Adama weiterhin um einen ordentlichen Pass bemühen. Dazu muss er mit den Behörden in Mali in Kontakt treten, was sich aufgrund des Militärputsches in dem afrikanischen Land zurzeit sehr schwierig ist. Durch die Machtübernahme des Militärs sind alle öffentlichen Einrichtungen in Hauptstadt Bamako geschlossen. Wahrscheinlich wird ein Großteil der Beamten ausgetauscht.

Die Helfer wollen den 22-Jährigen hier weiterhin unterstützen. Denn mit seiner Ausbildung zum Pflegefachmann ist er zunächst die nächsten drei Jahre sicher vor einer Abschiebung nach Mali. Komplett vorbei ist der Fall für die Unterstützer allerdings noch nicht. "Ich bedanke mich bei allen, die mir geholfen haben. Danke", sagt Adama sichtlich erleichtert.

Trabitz05.12.2019
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